KV Sozialbereich: Arbeitszeitverkürzung erkämpfen!

Morgen verhandeln die Gewerkschaften GPA-djp und vida den SWÖ-KV: Sie wollen bei diesen KV – Verhandlungen eine 35 Stunden Woche bei vollem Lohn und Gehalt erreichen.

Dieser Schritt ist überfällig!

Unsere Arbeit im Sozialbereich ist sehr intensiv geworden. Für viele ist es schon jetzt körperlich und psychisch unmöglich Vollzeit zu arbeiten. Wer es sich leisten kann, macht „freiwillig“ Teilzeit. Wer es sich nicht leisten kann, geht nach vielen Vollzeitjahren meist krank in Pension. Vorausgesetzt, er oder sie hat überhaupt die Möglichkeit, einen Vollzeitjob zu bekommen.

Im Sozial- und Gesundheitsbereich arbeiten vor allem Frauen. Sie sind mit niedrigen Gehältern und flexiblen Arbeitszeitmodellen konfrontiert, die den Interessen der Betriebe und jenen der betreuten Menschen dienen. Sie richten sich selten nach den Bedürfnissen und Interessen der Frauen, die davor, danach, dazwischen notwendige unbezahlte Arbeit in der Familie und in ihrem sozialen Umfeld leisten. Dienste in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen? Eine Vollzeitstelle ist in manchen Bereichen, neben den Betreuungspflichten zu Hause undurchführbar. Auch deswegen brauchen wir eine Arbeitszeitverkürzung!

Aber: Arbeitszeitverkürzung darf unsere Arbeit nicht noch dichter machen. Wir wollen mehr Personal, bessere Bezahlung und lehnen jede weitere Arbeitszeitflexibilisierung ab. Das Geld für die Mehrkosten aus der Arbeitszeitverkürzung muss von der öffentlichen Hand kommen. Die 10 reichsten Österreicher besitzen über 80 Milliarden Euro. Mit einer konsequenten Reichtums – und Kapitalbesteuerung kann leicht das Geld dafür in die öffentlichen Budgets umverteilt werden.

Jetzt sind Aktionen notwendig!

Nur mit guten Argumenten und Verhandlungen alleine wird’s nicht gehen. Es braucht wirtschaftlichen Druck aus den Betrieben und von der Straße. Jetzt ist die Zeit, um die KollegInnen in den Betrieben zu informieren und Maßnahmen wie Streiks vorzubereiten. Viele Beispiele, auch aus Österreich (zB bei „promente“ und „exitsozial“ in Oberösterreich) zeigen, dass Streiks auch im Sozialbereich möglich sind!

 

Quelle:

KOMintern