Braucht es ein höheres Pensionsantrittsalter?

Vertreter der ÖVP haben kürzlich eine Erhöhung des Pensionsalters als Notwendigkeit in den Raum gestellt. Angesichts steigender Lebenserwartung sei das System andernfalls nicht finanzierbar, so die Behauptung, die seit Jahrzehnten ständig getrommelt werden.

Der Zentralverband der Pensionistinnen und Pensionisten Österreichs hat dazu sofort Position bezogen und dargelegt, dass jede Hinaufsetzung des Regelpensionsalters und damit eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit abzulehnen ist. Man kann, so ZVPÖ Bundessekretär Herbert Fuxbauer u.a., „nicht von Leuten verlangen, länger zu arbeiten, wenn manche Unternehmen alles tun, um ältere ArbeitnehmerInnen loszuwerden, weil sie für die Unternehmen zu teuer geworden sind.“

Pühringer und Korosec, so Fuxbauer, „ist offenbar nicht bewusst was es bedeutet, jahrzehntelang körperlich schwere bis schwerste Arbeiten durchgestanden zu haben, beiden ist nicht bewusst, welche negativen Auswirkungen es auf Geist und Körper hat, wenn Menschen ihr halbes Leben in erzwungenen und prekären Arbeitsverhältnis­sen verbringen. Tatsache ist auch, dass in Österreich jeder fünfte Mann mit nur Pflichtschulbil­dung, das gesetzliche Pensionsalter wegen Krankheit, Unfall und chronischen Leiden überhaupt nicht erreicht.“*

Wir ergänzen die neue Neid-Debatte, die da von der ÖVP vom Zaun gebrochen wird, mit folgenden aktuellen Zahlen.

In einer Aussendung vom 4.12. 2018 stellte die Pensionsversiche­rungsanstalt fest: „Mehr als 97 Prozent der Pensionsauszah­lungen sind durch Beiträge der Versicherten gedeckt. Aus Sicht der PVA wird es im kommenden Jahr auch wieder zu einer Verringerung der Pensionsbelas­tungsquote, also dem Verhältnis zwischen der Anzahl der Pensionistinnen und Pensionisten und der Anzahl der pflichtversicherten Erwerbstätigen, kommen. (…) Unverändert niedrig blieben die eigenen Verwaltungskosten. Sie sollen im kommenden Jahr 0,88 Prozent des Budgets der PVA ausmachen.“**

Womit zum Thema eigentlich alles gesagt ist. Da Zahlen und Fakten aber weder Kurz noch Strache noch deren Minister-KollegInnen interessieren bleiben für all jene, die sich permanenten Sozialabbau nicht gefallen lassen wollen, nur 2 Möglichkeiten. Widerstand – wann immer und wo immer – gegen die unsozialen Maßnahmen der Regierung UND Stärkung der linken Opposition, also der KPÖ, in allen Bereichen und auf allen Ebenen.

Quelle:

Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)