Putschpläne in Venezuela aufgedeckt

Putschpläne im venezolanischen Fernsehen. Screenshot: VTV / YoutubeDer Vizechef der Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV), Diosdado Cabello, hat am Mittwoch in seiner wöchentlichen Fernsehsendung »Con el Mazo Dando« Belege für die Vorbereitung eines Staatsstreichs durch Teile der rechten Opposition präsentiert. Aus den Dokumenten, unter anderem Aufnahmen der Gespräche eines verdeckten Ermittlers mit Beteiligten, geht hervor, dass gewaltsame Ausschreitungen in den Straßen und Angriffe auf Einheiten der Streitkräfte geplant waren, um vor diesem Hintergrund eine ausländische Militärintervention zu provozieren.

In den präsentierten Aufnahme erscheinen Roberto Enríquez und Owaldo Álvarez Paz, beide führende Mitglieder der christsozialen Partei Copei. Enthüllende Äußerungen gab es auch vom früheren Offizier der politischen Geheimpolizei Disip, Eduardo Vetancourt, und dem Hauptmann Zomacal Hernández. Verwickelt in die Putschvorbereitungen sind demnach auch Parlamentspräsident Julio Borges von der Rechtspartei Primero Justicia, sowie der US-Senator Marco Rubio.

Auf den Aufnahmen ist Vetancourt mit Aufforderung zu hören, gewaltsame Aktionen »Nachbarn gegen Nachbarn« zu provozieren und Sprengstoff einzusetzen, um die »Regierung mit Gewalt abzusetzen«. Das neue Regime sollte demnach zunächst aus Vertretern früherer Regierungen der traditionellen Parteien AD und Copei bestehen, die für die Durchführung der ersten, »unpopulären« Maßnahmen verantwortlich seien. Die jungen Aktivisten – die »Muchachos – dürfe man dafür nicht »verbrennen«, so die Putschisten.

Vetancourt ist zudem mit der Aussage zu hören, er habe bereits eine Stoßgruppe aus 98 Männern gebildet, denen umgerechnet jeweils 500 Euro bezahlt würden und die für das Auslösen gewaltsamer Aktionen eingesetzt werden sollen. Zomacal, der sich inzwischen in Gewahrsam befindet, äußerte sich in den Aufnahmen über seine Rolle bei den Angriffen auf militärische Einrichtungen, unter anderem Fuerte Tiuna. »Wir haben 88 Polizisten, aber wir brauchen 120«, erklärte Zomacal weiter. »Es muss eine Gruppe hinter der Demonstration von María Corina (Machado) geben, die plündern. Wir wollen die nationale und internationale Öffentlichkeit Glauben machen, dass das Volk Hunger leidet.«

Den Aussagen zufolge sollen außerdem Provokateure in linke Gruppen eingeschleust worden sein. Zudem sollten Soldaten in zivil an einer Demonstration der Opposition teilnehmen: »Einige müssen rauskommen, und andere müssen sterben«, so Zomacal.

Den Aussagen zufolge wird an dem Putschplan, der spätestens Anfang April umgesetzt werden sollte, bereits seit drei Jahren gearbeitet. Am Anfang sollen die Pläne des damaligen Chefs des South Command der US-Streitkräfte, John Kelly, gewesen sein, der offen von einer militärischen Intervention in Venezuela gesprochen hatte. Die Pläne seien durch die Operation »Zamoras Schild 2017« vereitelt worden, in deren Rahmen auch Munition und Sprengstoff beschlagnahmt wurde.

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Quellen: Alba Ciudad, Granma / RedGlobe