ver.di fordert Schutzschirm für Ausbildung in der Logistikbranche

Die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie werden in der bayerischen Logistikbranche leider jeden Tag sichtbarer. Weite Teile der Branche sind in Kurzarbeit, besonders betroffen sind dabei Bereiche der Automobillogistik (Automotive) und der industrienahen Kontraktlogistik. Vor dem Hintergrund dieser herausfordernden Lage fordert ver.di nun einen „Schutzschirm für Ausbildung in der Logistikbranche in Bayern“.

Der geforderte Schutzschirm soll beinhalten:

  • Ein umfassendes, betriebsübergreifendes Monitoring der aktuellen Situation zusammen mit den Arbeitgebern
  • Übernahmeangebote für alle ausgelernten Auszubildenden der Branche in 2020
  • Beibehaltung des betrieblichen Ausbildungsplatzangebots für das Jahr 2020 und Prüfung der Nachsteuerung bei Bereichen des Fachkräftemangels, z.B. den Kraftfahrern
  • Überbetriebliche Vermittlung für von Insolvenzen betroffene Auszubildende

„Der Logistikbereich in Deutschland mit seinen ca. 1,4 Millionen Beschäftigten, 60.000 Unternehmen und 278 Mrd. Euro Jahresumsatz ist ein Boombereich der Deutschen Wirtschaft und muss sich deshalb mit aller Kraft den negativen Entwicklungen entgegenstemmen“, erklärte David Merck, Leiter des Fachbereichs Postdienste, Speditionen und Logistik bei ver.di Bayern. Insgesamt bietet der Logistiksektor in Deutschland derzeit ca. 25.000-30.000 Ausbildungsplätze an.

Das Wachstum der Branche mit 12,6 % im Zeitraum 2016-2019 lag deutlich über dem Wachstum der Gesamtwirtschaft im gleichen Zeitraum (6,9%). Die Zeit vor Corona war deswegen in den Betrieben geprägt von Personal- und Fachkräftemangel, besonders ausgeprägt z.B. im Bereich der Kraftfahrer.

„Wir sind deswegen zutiefst davon überzeugt, dass es klug ist, trotz aller jetzigen Herausforderungen die Ausbildung in unserer Branche zu stärken und gemeinsam der Jugend und den Auszubildenden eine Perspektive in den Betrieben zu geben“, so Merck. Ergänzend zu den bundesweiten Gesprächen will ver.di in Bayern dies gemeinsam mit den Arbeitgebern überbetrieblich und betrieblich angehen. „Wir brauchen kluge Lösungen, mehr Ausbildung und weniger Fachkräftemangel in der Branche“, betonte David Merck.

Quelle:

ver.di Bayern