Schwerer Ölbrand in Matanzas

In der westlichen Provinz Matanzas ereignet sich gerade ein schwerer Ölbrand. Wie die kubanischen Behörden informierten, wurde der Brand am Freitag Abend gegen 19 Uhr durch einen Blitzeinschlag ausgelöst. In Folge mehrerer Explosionen wurden bislang 121 Verletzte gemeldet, davon befinden sich noch fünf in kritischem Zustand. 1300 Personen wurden evakuiert. Das Feuer ist augenblicklich nur schwer kontrollierbar nachdem sich die Flammen am Samstagmorgen auf einen zweiten Tank ausgebreitet haben.

Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden werden benachbarte Tanks gekühlt (Quelle: Granma)

Betroffen sind zwei Tanks mit je rund 100 Metern Durchmesser in der Nähe des Hafens von Matanzas. Sie hatten rund 25.000 Kubikmeter Diesel gelagert. Laut Augenzeugenberichten sind die Rauchwolken des Brandes bis nach Havanna sichtbar. Dort wurde die Bevölkerung vor den Gefahren eines möglichen sauren Regens gewarnt. Die Armee unterstützt die Löscharbeiten aktuell mit Hubschraubern, welche Salzwasser über den Anlagen ausbringen. Um eine weitere Ausbreitung des Feuers zu vermeiden, werden die übrigen Tanks des Industriegeländes von Feuerwehreinheiten gekühlt. Kubas Regierung ersuchte indes befreundete Länder und internatinale Organisationen mit Erfahrung bei der Löschung von Treibstoffbränden um Unterstützung bei dem Unglück.

In Bezug auf die Stromversorgung sind durch das Unglück laut letzten Informationen kurzfristig keine zusätzlichen Engpässe zu befürchten: Wie die Parteizeitung „Granma“ berichtet, kann das nahegelegene Großkraftwerk „Antonio Guiteras“ ohne Einschränkungen weiterarbeiten, da die Versorgung mit Schweröl nicht über die Hafentanks sondern andere Lagerstätten abgewickelt wird. Energieexperten befürchten durch die eingeschränkte Lagerkapazität allerdings eine Verschärfung der Situation.

Zahlreiche Staaten haben Kuba am Samstag ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht. Mexiko und Venezuela waren die ersten Länder, welche Hilfskräfte zur Unterstützung der Löscharbeiten entsandten. „Wir sind den Regierungen Mexikos, Venezuelas, Russlands und Chiles zutiefst dankbar, dass sie angesichts dieser komplexen Situation sofort materielle Hilfe angeboten haben“, twitterte der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel. Die Vereinigten Staaten boten eine nicht näher spezifizierte „technische Beratung“ an für die man ebenfalls dankbar sei, so das Staatsoberhaupt.

Quelle: Cuba heute