Hebe de Bonafini ist das Symbol und der Stolz Lateinamerikas

Granma

Hebe de Bonafini, Präsidentin der Mütter der Plaza de Mayo, starb am Sonntag im Alter von 93 Jahren in der Provinz Buenos Aires, Argentinien.

Nach der offiziellen Erklärung der Präsidentschaft schrieb Staatschef Alberto Fernández auf Twitter über die legendäre Kämpferin: „Mit großer Zuneigung und aufrichtiger Trauer nehme ich Abschied. Lebe wohl, Hebe”.

In demselben sozialen Netzwerk äußerte auch die argentinische Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner ihre Bestürzung: „Liebste Hebe, weltweites Symbol des Kampfes für die Menschenrechte, Stolz Argentiniens. Gott hat Sie am Tag der nationalen Souveränität gerufen… das kann kein Zufall sein.”

Als Mutter zweier verschwundener Söhne gründete sie die Vereinigung Madres de Plaza de Mayo, um das Verschwinden von Menschen während der letzten Diktatur in Argentinien (1976-1983) sichtbar zu machen.

Als unermüdliche Kämpferin verteidigte sie mit großer Liebe die Bolivarische Revolution und die kubanische Revolution .

Am 30. April 1977 beschloss eine Gruppe von Müttern, auf die Plaza de Mayo vor dem Regierungssitz Casa Rosada zu gehen, um dem Diktator Jorge Rafael Videla einen Brief zu überbringen, in dem sie Informationen über ihre Kinder forderten.

Öffentliche Versammlungen von mehr als drei Personen waren verboten, und so begannen die Mütter, paarweise um die Pyramide auf der Plaza zu gehen.

Sie beschlossen, die Zeremonie jeden Donnerstag um 15.30 Uhr zu wiederholen, wenn der Ort voller Menschen war.

Trotz der Einsamkeit und der Gefahr, die auf sie lauerte, konnten sie weder das Wetter, noch Verleumdungen oder der Tod aufhalten. Sie haben nie aufgegeben, auch nicht, als drei der Gründerinnen vom Militär entführt, grausam gefoltert und ermordet wurden.

Die von den Müttern der Plaza de Mayo organisierten Märsche wurden zum wichtigsten Symbol des Widerstands gegen die argentinische Diktatur.

Das weiße Tuch, mit dem sie ihre Köpfe bedeckten – und den Schlägern trotzten – wurde zu einer weltweiten Ikone.

Hebe de Bonafini, die mit ihrem Kampf für Wahrheit, Erinnerung und Gerechtigkeit den Verschwundenen eine Stimme gab, geht am Donnerstag auf ihre ewigen Runden, um für immer in die Geschichte Amerikas einzugehen.

Quelle: Granma Internacional