Abspaltung gespalten

Die »Kommunistische Organisation« (K.O.), die sich 2018 als Abspaltung von der SDAJ gegründet hatte und beanspruchte, eine neue Kommunistische Partei aufbauen zu wollen, hat sich offenbar nach Flügelkämpfen gespalten. Inzwischen gibt es zwei separate, optisch fast identische Internetseiten. Eine Entscheidung über die Zukunft der Gruppe soll offenbar im Januar bei einem außerordentlichen Kongress getroffen werden.

In einem Beitrag eines Flügels der K.O. heißt es zu den Hintergründen, dass sich nach dem im Herbst organisierten »Kommunismus-Kongress« in Berlin »die mit der Frage nach der Klärung der Imperialismusfrage verbundenen Spannungen innerhalb der KO zu einer regelrechten Krise ausgewachsen haben. Vor diesem Hintergrund hat eine Minderheit innerhalb der Leitung begonnen die Regeln und Strukturen der Organisation in Frage zu stellen und damit das Fortbestehen der KO in ihrer bisherigen Form. Die Gruppe ist so weit gegangen, dass sie sich inzwischen der Organisation als eine alternative Leitung anbietet. Das heißt, sie ist zu einer offenen Fraktionierung übergegangen, was notwendiger Weise die Auflösung der Organisationsstrukturen provoziert.«

Weiter schreibt der Flügel: »Tatsächlich werden beide Leitungsgruppen – also diejenigen, die in der gewählten Struktur verblieben sind, als auch diejenigen, die sich fraktioniert haben – von ähnlich großen Teilen der Organisation unterstützt. Natürlich stellt das die Handlungsfähigkeit der legitimierten Strukturen vollkommen in Frage und hat einen Machtkampf innerhalb der Organisation ausgelöst. Eine Kritik und Sanktionierung der Fraktionierungstätigkeit und der Zersetzung der geregelten Abläufe, kann daher de facto nicht durch die legitimierten Strukturen durchgesetzt werden. Das gilt unter anderem auch für die Kontrolle über die Kommunikationskanäle der KO wie etwa dieser Website oder unseren Telegram-Kanal. Momentan befindet sie sich im Besitz der fraktionierten Gruppe, auch wenn wir gegenwärtig noch in der Lage sind Beiträge zu veröffentlichen.«

Das hat sich mittlerweile offenbar geändert, denn die zitierte Fraktion hat inzwischen eine eigene Homepage unter der Adresse www.kommunistische-organisation.de gestartet. Auf der bisherigen Seite www.kommunistische.org ist bislang keine Stellungnahme zu den Auseinandersetzungen zu finden, die neuesten Beiträge stammen von Anfang November.

Quellen: Kommunistische Organisation (neu) / Kommunistische Organisation (alt)