Der welthistorische Sieg bei Stalingrad

Am 27. Januar wurde weltweit der Befreiung des faschistischen Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee 1945 gedacht. Es war erschreckend zu beobachten, dass in diesem Jahr nicht nur legitimen Vertreter der sowjetischen Armee bei den Feierlichkeiten in der Gedenkstätte Auschwitz ausgeladen wurden, sondern „begründet“ mit den Krieg in der Ukraine die Erinnerung an die Befreiungsleistung der Roten Armee zunehmend verdrängt wird. Wir erleben in vielen europäischen Ländern die Schändung von Erinnerungsmalen und eine skandalösen Umgang mit den Denkmälern der Befreiung und für die Befreier.

Umso wichtiger ist es der FIR und ihren Mitgliedsverbänden die Rolle der sowjetischen Streitkräfte als Teil der Anti-Hitler-Koalition weiterhin in Erinnerung zu rufen. Und so erinnern wir am 2. Februar an den 80. Jahrestag des welthistorischen Sieges der Roten Armee bei Stalingrad. An diesem Tag kapitulierten die deutsche 6. Armee unter Generalfeldmarschall Paulus und ihre Verbündeten vor den Verbänden der 62. und 64. Roten Armee unter General Schukow.

Der vom deutschen Faschismus angezettelte imperialistische Krieg zielte von Anfang an auf Mord, Totschlag, Ausbeutung, Unterdrückung und Vernichtung. Coventry, Rotterdam, Warschau und Belgrad sind die Symbole des Luftterrors, den die Wehrmacht über die Städte Europas trug. Auschwitz, Buchenwald, Majdanek, Sobibor haben sich in die Erinnerung der Menschheit eingegraben als Orte, an denen die Vernichtungspolitik des deutschen Faschismus stattfand. Babi Jar, Oradour, Lidice sind Stätten des faschistischen Mordens, die keiner Erklärung bedürfen.

Die Schlacht um Stalingrad begann bereits am 23. August mit einem massiven deutschen Luftangriff. Die Stadt glich einer ausgebrannten Ruine. 43 000 Zivilisten wurden allein an diesem Tag getötet, mehr als 70 000 verletzt.

In den ersten Wochen mussten die sowjetischen Truppen sich vor der Massivität des Angriffs zurückziehen. Im September und Oktober begannen erbitterte Straßenkämpfe. Am 15. Oktober drangen deutsche Truppen zum Stalingrader Traktorenwerk vor. Doch alle Vorstöße waren vergeblich. Die Wehrmacht kam nur bis zur Wolga. Hier starteten Truppen der sowjetischen 62. Armee ihre Gegenoffensive. Und tatsächlich mussten am 18. November die faschistischen Truppen zur Verteidigung übergehen. Es begann ein zähes militärisches Ringen um die Stadt. In umfassenden Militäroperationen gelang es den sowjetischen Truppen einen Großteil der faschistischen Einheiten bis zum 23. November 1942 einzukesseln. Gleichzeitig wurde in der Ringfront Angriffe geführt, die den Kessel und die anderen Truppenteile teilten. Am 12. Dezember versuchte das deutsche Kommando vergeblich einen Ausbruch aus der Umzingelung. Danach untersagte Hitler den deutschen Kommandanten weitere Rückzugsoperationen. Während Hitler noch vollmundig dem Kessel militärische Hilfe versprach, wurden Ende Dezember 1942 die Wehrmacht-Einheiten vor der äußeren Ringfront um knapp 200 Kilometer zurückgeworfen.

Nun war die Zerschlagung der bei Stalingrad eingekesselten Truppenteile möglich. Die Operation begann am 10. Januar 1943. Am 31. Januar brach der Widerstand der südlichen Gruppierung der Wehrmacht mit Friedrich Paulus an der Spitze zusammen, der erst kurz zuvor von Hitler zum Generalfeldmarschall ernannt worden war. Am 2. Februar gab auch die nördliche Gruppierung auf, was den endgültigen Sieg über die Deutschen bedeutete. In diesem Kessel wurden die 6. deutsche Armee und die 4. Panzerarmee, die 3. und die 4. rumänische Armee sowie die 8. italienische Armee vernichtet.

Die Schlacht von Stalingrad stellte den historischen Wendepunkt im Kampf der Anti-Hitler-Koalition mit dem expansionistischen Anspruch des deutschen Faschismus dar. Militärisch wurde hier zum ersten Mal der faschistische Vormarsch gestoppt und der „unbesiegbaren“ Wehrmacht eine vernichtende Niederlage beigebracht. Für die Widerstandsbewegung in allen okkupierten Ländern und in Deutschland symbolisierte die Schlacht von Stalingrad die kommende Niederlage des Faschismus. Die Frauen und Männer im Widerstand zogen daraus Kraft, Motivation und Optimismus für die Fortführung ihres antifaschistischen Kampfes.

Die Schlacht von Stalingrad wurde dank der Standhaftigkeit und des Heldenmuts der sowjetischen Truppen und der Bevölkerung gewonnen. Wir erinnern der Toten und gedenken all derjenigen, die sich mit ihrem Leben und ihrer Gesundheit für die Befreiung ihres Landes von der faschistischen Okkupation und die Zerschlagung der faschistischen Bestie eingesetzt haben. In der Stadt Wolgograd erinnern heute mehr als 200 Orte an diese Geschichte.