3. Mai 2025
3. Mai 2025
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Blackout in Kuba

Übernommen von Cuba heute:

Das kubanische Stromnetz ist am Freitag um 20 Uhr 15 Ortszeit landesweit zusammengebrochen. Wie das Energieministerium in einer Pressenote bekannt gab, hat eine Störung in einem Umspannwerk in Havannas Außenbezirk Diezmero, in deren Folge ein großer Teil der Leistung im Westen des Landes abgekoppelt wurde, den Kollaps verursacht. Dem vorausgegangen war bereits seit mehreren Wochen ein hohes Erzeugungsdefizit, das bei rund 40 bis 50 Prozent des Bedarfs lag, womit die Netzsicherheit nicht mehr gegeben ist.

Der staatliche Stromversorger Unión Eléctrica (UNE) hat für Freitag ein Leistungsdefizit von 1380 Megawatt prognostiziert, was 42,4 Prozent des Spitzenbedarfs von 3250 Megawatt entsprach. Bei Defiziten in diesem Bereich reichen bereits kleine Störungen und Ausfälle, um das Netz zum Zusammenbruch zu bringen.

Kuba befindet sich seit mehreren Jahren in einer schweren Energiekrise. Neben dem Mangel an Treibstoff ist hierfür auch der schlechte technische Zustand der acht Großkraftwerke verantwortlich. In den vergangenen Monaten hat sich die Situation zuletzt weiter zugespitzt. Anfang Februar verhängte die Regierung aufgrund eines extrem hohen Defizits von über 1500 Megawatt temporäre Sparmaßnahmen, womit ein Netzzusammenbruch zunächst abgewendet werden konnte. Jetzt hat ein unerwarteter Ausfall dieses Szenario nicht verhindern können.

Zuletzt kollabierte das kubanische Stromnetz im Oktober und Dezember 2024 aufgrund des Energiemangels. Die Wiederherstellungsarbeiten dauerten jeweils mehrere Tage. Dabei müssen beträchtliche Ressourcen mobilisiert werden, um die angeschlagenen Kraftwerke wieder mit dem Netz zu synchronisieren. Krankenhäuser, Flughäfen, Hotels und einige private Geschäfte verfügen über Generatoren für die Notstromversorgung.

Anders als bei den beiden vorangegangenen Blackouts ist diesmal offenbar kein Kraftwerk (mit folgenden langwierigen Reparaturarbeiten) havariert, was die Dauer der Wiederherstellungsarbeiten verkürzen dürfte.

Quelle: Cuba heute