15. Mai 2025

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Gehaltserhöhung für Beschäftigte im Bildungs- und Gesundheitswesen

Übernommen von Cuba heute:

Kurz vor dem Ersten Mai hat Kubas Arbeits- und Sozialministerium am Mittwoch eine gute Neuigkeit für Mitarbeiter des Gesundheits- und Bildungswesens im Amtsblatt veröffentlicht: neue Gehaltstabellen, die bestehende Bonuszahlungen ausweiten. Die Maßnahme zielt darauf ab, „die Stabilität und den Verbleib von Personal in Bildungseinrichtungen und im nationalen Gesundheitssystem zu stärken“, heißt es in der Resolution.

Die Lohnerhöhung ist bereits die Zweite für den Bereich innerhalb von einem Jahr. Zuletzt wurden die Gehälter im Bildungs- und Gesundheitswesen im Februar 2024 aufgestockt, um Beschäftigten in diesen Sektoren zumindest ein wenig im Umgang mit der Inflation im Kontext der aktuellen Wirtschaftskrise zu helfen. Damals stiegen die Monatsgehälter inklusive Boni für viele Ärzte auf fünfstellige Peso-Summen.

Die jetzigen Maßnahmen weiten diese aus und begünstigen sowohl Lehrer und Forscher als auch medizinisches Fachpersonal in Schlüsselbereichen sowie Pflegepersonal. Sie treten rückwirkend zum 1. Januar in Kraft und sollen der Abwanderung von Fachkräften in andere, besser bezahlte Berufe entgegenwirken.

Ausweitung der Gehaltszuschläge

In der Ministerialresolution 3/2025 wird die Ausweitung der Gehaltszuschläge für Dienstjahre auf einen größeren Kreis von Beschäftigten im Bildungssektor festgeschrieben. Die Zahlungen sollen für Mitarbeiter von Fachschulen, Ausbildungszentren sowie rechtlich anerkannten Lehranstalten gelten, die den Organen der zentralen Staatsverwaltung, nationalen Einrichtungen, Verwaltungsdirektionen der Volksmacht und anderen Organisationen unterstellt sind bzw. methodisch betreut werden.

Laut Guillermo Sarmiento, Direktor der Arbeitsorganisation im Ministerium, profitieren mehr als 5700 Personen von der Gehaltserhöhung. Dabei wird zwischen Lehrpersonal und Forschern einerseits und den übrigen Beschäftigten andererseits unterschieden.

Für erstere, zu denen auch Kader mit Lehr- oder Forschungskategorie gehören, liegt die Erhöhung je nach Dienstalter zwischen 1000 und 3000 Pesos monatlich (umgerechnet drei und acht Euro gemäß dem informellen, acht und 25 Euro laut offiziellem Wechselkurs). Ab 30 Dienstjahren steigt das Gehalt alle zwei Jahre um weitere 400 Pesos. Nicht-unterrichtendes Personal erhält die Hälfte dieser Leistungen, also 500 bis 1.500 Pesos mehr, sowie 200 Pesos Steigerung alle zwei Jahre ab dem 30. Dienstjahr.

Zusatzzahlungen im Bildungsbereich. Erste Spalte: Dienstjahre, mittlere Spalte: Dozenten und Forscher, rechte Spalte: übriges Personal (Quelle: Gaceta Oficial)

Die Gehaltsreform ergänzt die vorherigen Maßnahmen mit zusätzlichen Leistungen für das Personal des Gesundheitssystems. Der Fokus liegt dabei auf kritischen Fachgebieten und Langzeitpflegediensten.

Fachärzte in den Bereichen Anästhesie, Wiederbelebung, Neonatologie und Intensivmedizin erhalten einen Zuschlag von 100 Pesos (ca. 30 Eurocent gemäß informellem Wechselkurs) pro Stunde für Nachtarbeit sowie eine leistungsbezogene Zulage von 20 Pesos (ca. fünf Eurocent) pro Stunde. Laut Sarmiento werden durch die Resolution mehr als 6800 Ärzte von Leistungen in Höhe von durchschnittlich 7000 Pesos (ca. 18 Euro) zusätzlich zum Grundgehalt profitieren.

Pflegeassistenten in Altenheimen, sonderpädagogischen Zentren und psychiatrischen Krankenhäusern erhalten einen Zuschlag von 45 Prozent auf ihr Gehalt, was etwa 1200 Pesos (ca. drei Euro) entspricht.

Insgesamt ist die Gehaltsreform kein großer Sprung, sondern vor allem der Versuch einer Kompensation der inflationären Effekte seit der letzten Lohnerhöhung 2024, mit der zumindest ein kleines Reallohnplus in den beiden Sektoren erzielt wurde. Wie der Ökonom Pedro Monreal berechnet hat, sind die Reallöhne im kubanischen Staatssektor seit 2021 um durchschnittlich 35,5 Prozent zurückgegangen.

Quelle: Cuba heute