Tag der Befreiung in Berlin: Gedenken an sowjetische Soldaten geht trotz Verboten weiter
Übernommen von Kommunistische Partei der Türkei (TKP):
Drei sowjetische Gedenkfriedhöfe in Berlin waren zum 80. Jahrestag der Niederlage des Nationalsozialismus von Besuchern überflutet. Doch die Gedenkfeiern wurden erneut von umstrittenen Verboten überschattet.
Der 80. Jahrestag des Sieges der Roten Armee über Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg wurde mit Gedenkzeremonien in ganz Europa und in verschiedenen Städten Deutschlands begangen.
Für die sowjetische Armee, die während der Schlacht um Berlin mehr als 80.000 Soldaten verlor, symbolisierte der Fall Berlins das Ende des Nazi-Regimes. Deshalb wird der 8. Mai in Berlin seit Jahren als Symbol des Sieges über den Faschismus gefeiert. Doch antikommunistische Maßnahmen und Verbote gewinnen bei offiziellen Gedenkveranstaltungen zunehmend an Bedeutung.
Berliner Polizei verbietet Flagge der Kommunistischen Partei Griechenlands
Auch in diesem Jahr waren die drei sowjetischen Ehrenfriedhöfe in Berlin (Treptow, Tiergarten und Pankow) von Besuchern überflutet. Überschattet wurden die Gedenkfeiern jedoch erneut von umstrittenen Verboten. Die Berliner Verwaltung untersagte das Zeigen von Flaggen, Symbolen und Hymnen Russlands und der Sowjetunion. Verboten waren auch alle Symbole, die an die Sowjets erinnern könnten.
Obwohl die Sicherheitskontrollen an den Eingängen zum Denkmal in diesem Jahr im Gegensatz zu den Vorjahren weniger streng waren, fiel die starke Polizeipräsenz im Inneren auf. Insbesondere die Tatsache, dass Gruppen mit ukrainischen, EU- und NATO-Flaggen unter Polizeischutz standen, sorgte für Unmut unter den Besuchern.
An den Gedenkveranstaltungen nahmen auch die Berliner Organisation der Kommunistischen Partei der Türkei (TKP) und die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) teil. Am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park im Bezirk Treptow wurden Nelken und Blumen niedergelegt. Die Berliner Polizei verbot jedoch die von der KKE getragene Parteiflagge mit der Begründung, sie ähnele sowjetischen Symbolen. Unter den griechischen Besuchern war auch der Generalsekretär der KKE, Dimitris Koutsoumbas.
Die Bedeutung des Sowjetischen Ehrenmals im Treptower Park
Das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park wurde von dem sowjetischen Architekten Jakow Belopolski als Friedhof für etwa 7.000 sowjetische Soldaten errichtet, die während der Belagerung Berlins ihr Leben verloren. Architektonisch bildet es eine Trilogie mit den Denkmälern in Magnitogorsk und Wolgograd und hebt sich durch die historische Bedeutung des Ortes hervor.
Dieses Denkmal in Treptow, eines der drei großen sowjetischen Kriegsdenkmäler in Berlin, war einst Zentrum der Feiern zum Tag der Befreiung (8. Mai) und zum Tag des Sieges (9. Mai), da es innerhalb der DDR-Grenzen lag. Noch heute ist es für Tausende ein Symbol des Sieges über den Faschismus.
Quelle: TKP-Deutschland