Klatschen reicht nicht – Aufwertung jetzt und dauerhaft!

„Wir sind systemrelevant“ – Unter diesem Motto findet der diesjährige Tag der Pflege statt. Pflege meint sowohl die rund 25.000 Pflegenden in den Hamburger Krankenhäusern, als auch die über 20.000 Beschäftigten in der ambulanten und stationären Pflege in Hamburg, die in der aktuellen Corona Pandemie einen wichtigen und schwierigen Dienst für Bewohner*innen und Patient*innen leisten.

Am 12. Mai 2020 werden die Pflegenden durch kleine Aufkleber „Wir sind systemrelevant“ und Plakate an den Fenstern darauf hinweisen, dass dies nicht nur in der aktuellen Pandemie so ist. Dazu findet ein bundesweites digitales Townhall-meeting mit dem Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung Andreas Westerfellhaus statt, bei dem Beschäftigte aus der Pflege ihre Forderungen vortragen und mit Vertreter*innen der Politik diskutieren. Durch die teilweise immer noch ungenügende Ausstattung mit Schutzausrüstungen sind die Beschäftigten in den Krankenhäusern, Heimen und Pflegediensten selbst einem Infektionsrisiko ausgesetzt.

Als größte Interessenvertretung für die Pflegenden erinnert die Gewerkschaft ver.di am Internationalen Tag der Pflege, am 12. Mai 2020 daran, dass es aktuell und langfristig notwendig ist, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in der Pflege durch Tarifverträge abzusichern und zu verbessern.

Hilke Stein, Landesbezirksfachbereichsleiterin Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen, Landesbezirk Hamburg, Gewerkschaft ver.di:„Wir haben es geschafft, in der ambulanten Pflege in Hamburg nach der Diakonie und beim ASB jetzt auch bei der AWO in der Pflege Tarifverträge durchzusetzen. Beim Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes stehen wir kurz vor einem Abschluss. Das macht Mut!“

In der stationären Altenpflege gibt es mit PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG und den großen diakonischen Einrichtungen schon eine lange und gute Tarifpartnerschaft.

Bei den Krankenhäusern konnte schon 2018 erreicht werden, dass das UKE und die Asklepioskliniken Hamburg GmbH in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes zurückgekehrt sind. Auch bei allen diakonischen Krankenhäusern gibt es Tarifverträge mit ver.di.

Dennoch gibt es noch viel zu viele tariflose Betriebe, z.B. die Servicebetriebe der privaten Klinikbetreiber und private ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen.

In Hamburg sind immer noch über 70 Prozent der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen ohne Tarif. Das betrifft ungefähr 60 Prozent der Beschäftigten. „Hier müssen jetzt auch die Betriebe ohne Tarifvertragsbindung nachziehen und sind aufgefordert, mit uns Tarifverträge für abschließen. Für die ambulante und stationäre Pflege brauchen wir dringend einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag.“ fordert Hilke Stein.

Quelle:

ver.di Hamburg