Die Missionare, die die kapitalistische Restauration in Kuba predigen

Ich sehen in den Netzen wirkliche oder virtuelle Missionare, die uns die „gute neue Nachricht“ bringen, dass die Lösung für Kuba einfach darin liege, die sozialistischen Ideale aufzugeben und als verlorene Söhne reuig und weinerlich in den mütterlichen und warmen Schoß des Kapitalismus zurückzukehren. Ihrer Meinung nach ist der Sozialismus ein gescheitertes System, während auf der anderen Seite der Kapitalismus in der Lage gewesen wäre (…) bis in dieses XXI. Jahrhundert einen nachhaltigen und glorreichen Siegeszug zu verfolgen. (…).

Man kann den Kapitalismus nur als ein siegreiches System anzusehen, wenn man unendlich viele vernichtende und erdrückende Realitäten außer Acht lässt, über die wir endlos sprechen könnten:

Die wachsene soziale Ungleichheit, die eine grenzenlosen Grausamkeit mit sich bringt. Eine Elite lebt in Opulenz, in Wolkenkratzern und Palästen mit Dienern, Luxusprostituierten, Leibwächtern, exklusiven Kliniken, Limousinen und Privatflugzeugen. Millionen überleben auf den Straßen. (…). Oder, wenn sie in den Ländern des Südens leben, versuchen sie in fragilen Booten oder in Karawanen ohne Zukunft in den Norden zu gelangen, wo sie auf eine Mauer von Rassismus, Gefühlskälte und Verachtung treffen.

Die Umweltkrise kann zur Ausrottung der menschlichen Gattung führen.

Diese unkontrollierte und wie es schein irreversible Aggression gegen die Umwelt hat mit dem selbstmörderischen Wettlauf zu tun, unermüdlich den irrationalen Konsum zu fördern, etwas was das Wesen des Systems ausmacht. (…) Es ist schwierig ein System als siegreich zu betrachten, das den Lebensraum der Menschheit zerstören und das sie ausrotten wird.

Die Krise des in der kapitalistischen Welt vorherrschenden Systems. Abhängigkeit von den Monopolen, Korruption, völlige Gleichgültigkeit gegenüber dem Interesse der Menschen, das sind die Züge, die die kapitalistische Politik charakterisieren. Heutzutage hat die Manipulation der Wählerschaft ein wirklich verblüffendes Ausmaß an Finesse erreicht. Ausgehend von den sich im Internet und in den Netzen anhäufenden Daten, entwirft man die Profile der möglichen Wähler (…), die Politiker reagieren direkt auf die Interessen der großen Korporationen, die im kapitalistischen System von heute die wahren Herren der Welt sind. Ist das Demokratie? Hat das etwas mit Freiheit zu tun?

Man muss sich außerdem fragen, wie es den kapitalistischen Ländern gelungen ist, soviel Reichtum anzusammeln. Die Arbeitskraft der von Afrika gebrachten Sklaven, der aus ihren Gemeinschaften entrissenen Männer, Frauen und Kindern, die entführt, verkauft und gefoltert wurden, sie erbrachten einen großen Teil des kapitalistischen Reichtums. Genauso wie die Chinesen, die unter sklavenähnlichen Bedingungen nach Amerika kamen.

Auch die gesamten schlecht bezahlten Immigranten, die in überfüllten Unterkünften schlafen, wie Tiere oder noch schlimmer. Die Überausbeutung der Arbeiterklasse, bar aller Rechte. Die Kinderarbeit, die Arbeit der Frauen, die einen geringen Lohn erhalten. Das Herausziehen aller Ressourcen aus den Kolonien. Aus dem Elend, der Demütigung, der Plünderung heraus wurde der Kapitalismus geboren, ist er gewachsen und hält er sich aufrecht.

(Fragmente des im Blog „ El vuelo del gato“ veröffentlichten Artikel)

Quelle:

Granma Internacional