Protest beim Humanistischen Verband

Seit Sommer führt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gemeinsam mit der GEW Tarifverhandlungen mit dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg e.V. – bisher ohne Ergebnis. Die Geschäftsführung hat in der letzten Verhandlungsrunde im Oktober zwar für die Berliner Lebenskunde-Lehrer/innen ein verhandelbares Angebot gemacht, für die Beschäftigten im Bereich des Sozial- und Erziehungsdienstes sowie in der Pflege wurde jedoch eine Nullrunde für die zweite Hälfte des Jahres 2015 vorgeschlagen sowie eine Tabellen-Erhöhung von lediglich 2,2 Prozent ab 1. Januar 2016. Bliebe es bei diesem Angebot, würden die Beschäftigten noch weiter von ihren Kolleg/inn/en bei den Berliner Eigenbetrieben sowie bei anderen Trägern abgekoppelt. Außerdem hat die Arbeitgeberseite den Manteltarifvertrag mit dem Ziel gekündigt, einige der geltenden Regelungen zu Ungunsten der Arbeitnehmer zu verändern. Auch hierzu gibt es Widerstand der Mitarbeiter/innen beim HVD.

„Die Beschäftigten beim Humanistischen Verband identifizieren sich sehr mit ihrem Arbeitgeber und auch dessen Zielen. Dennoch sind sie Arbeitnehmer, die Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge erbringen. Daher sollten sie auch vergleichbare Arbeitsbedingungen wie ihre Kollegen in öffentlichen Einrichtungen geboten bekommen. Lohndifferenzen von 10 bis 20 Prozent sind inakzeptabel“, so Meike Jäger, ver.di-Verhandlungsführerin. Im Weiteren weist sie darauf hin, dass eine Aufwertung der sozialen und pflegerischen Berufe dringend erforderlich sei. Nur so könne die langfristig die Attraktivität dieses Berufes auch für junge Menschen erhalten werden.

Beschäftigte des HVD werden sich am Montag, dem 9. November 2015 ab 15.00 Uhr bis ca. 16.30 Uhr – parallel zu den laufenden Tarifverhandlungen – zu einer Kundgebung vor dem Gebäude des Humanistischen Verbands Deutschlands, Landesverband Berlin-Brandenburg e.V., Wallstraße 61-65, 10179 Berlin  zusammenfinden, um ihre Tarifkommissionsmitglieder zu unterstützen und deutlich zu machen, dass die bisherige „Tarifentwicklung in Tippelschritten“ endlich einen Sprung nach vorne machen muss.

Beim Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg e.V. arbeiten insgesamt über 1200 Beschäftigte in Berlin aber auch in Brandenburg in Schulen, Kindertagesstätten, Hospizen, ambulanter Pflege sowie in vielen verschiedenen sozialen Projekten.