Nach dem Flug des Adlers die Rückkehr des Kondors?

Nach dem Flug des Adlers oder des „new condor“ über die Erde, die vor gar nicht langer Zeit von Faschisten und Diktatoren mit Blut getränkt wurde, ist jetzt US-Außennminister Tillerson wieder gekommen, um Befehle zu übermitteln und seine lokalen Untergebenen nehmen die Ankündigungen auf: „ Maduro ist auf dem Amerikagipfel nicht willkommen“, so dröhnte es in den späten Stunden des 13. Februar nach einer Zusammenkunft der Regierungen, die Caracas gegenüber feindselig eingestellt sind, über die globalen Nachrichtennetze im Dienste Washingtons.

„Die Regierung Perus hat beschlossen, die Teilnahme der Regierung Venezuelas am VIII. Amerikagipfel in Lima zu überdenken. Wir Mitglieder der Lima-Gruppe respektieren diese Entscheidung“, sagte am Dienstag die peruanische Außenministerin Cayetana Aljovin bei einer Pressekonferenz; sie wahrte jedoch Stillschweigen über die Drohungen einer direkten US-Intervention in diesem Land.

Die Presseagentur Prensa Latina (PL) berichtet, dass „nach einem fünfstündigen Treffen, an dem teilweise der peruanische Präsident Pedro Pablo Kuczynski teilnahm, das Konlave der Caracas feindlich gesinnten Regierungen die Entscheidung der Regierung Perus stützte, Maduro von besagtem Gipfel auszuschließen“, der am 13. und 14. April in Lima stattfinden wird.

Der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza hatte nach einer Einladung, die Maduro im November vom peruanischen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski erhalten hatte, dessen Teilnahme an dem für April vorgesehenen Treffen bestätigt. Aber nun legte Tillerson den Rückwärtsgang ein oder er übertrug diese Aufgabe, als er andeutete, dass es eine Entscheidung Perus sei, ob es Venezuela zu diesem regionalen Treffen einladen würde.

Die Rundreise des US-Außenministers durch die führenden Länder der Lima-Gruppe und die Implosion des Gesprächstischs in der Dominikanischen Republik sind ein Beweis für eine Eskalation mit der Venezuela in die Kategorie eines internationalen Konflikts katapultiert werden soll – der so herbeigesehnte Punkt bei dem keine Rückkehr mehr möglich ist, an dem die geopolitische Verfolgung die Grenzen der (internen) Politik auflöst und das bereits geschwächte internationale Recht überschritten wird.

Ein Kollege bestätigte vor kurzem, dass die Aufrufe, die zu einem Militärputsch anstacheln, zunächst während der Rundreise Tillersons und danach sekundiert von Senator Marco Rubio, „ uns sagen könnten, dass es sich dabei nicht um eine freundliche Einladung ohne Empfänger handelt, obwohl sie auch Anzeichen von Verzweiflung oder Ungewissheit aufweisen“.

Der neoliberale Chor übernimmt die Punkte der Ultrarechten mit einer bösartigen Rhetorik, die die Ausrichtung auf den autoritären und drohenden Diskurs des Präsidentenmagnaten gegen Volk und Land Bolívars nicht verhehlt und vom Weißen Haus bezuschusste Marionetten garantieren den Haushalt der OAS und das Pardon für Abwege der Korruption im Austausch für „entsprechenden Gehorsam“ und plumpeste „Unterwürfigkeit“ gegen die Einheit und die wahrhaften Apirationen Unseres Amerika.

Es überrascht nicht, dass das Treffen der Lima-Gruppe jeglichen Bezug zu den Erklärungen des US-Außenministers Rex Tillerson zugunsten eines Militärputsches in Venezuela und den Anklagen Venezuelas wegen der Drohung einer kriegerischen US-Aktion gegen sein Territorium umgeht.

Ganz im Gegenteil. PL berichtet, dass die kolumbianische Außennministerin María Ángela Holguín die Aussage ihrer Regierung wiederholt habe, in der die von Caracas angeprangerte Gefahr eines militärischen Angriffs der USA von kolumbianischem Gebiet aus, wo Washington Militärbasen unterhält, abgestritten wird.

Am Tag der Ankündigung des Gastgeberlandes des Amerikagipfels prangerte der stellvertretende kubanische Außenminister Rogelio Sierra die offensiven Erklärungen des OAS Generalsekretärs Luis Almagro an, der in Miami, umgeben von Konterrevolutionären und Terroristen, beleidigende Äußerungen zum kubanischen Wahlprozess machte.

Sierra erklärte: „Seltsamerweise hat der Generalsekretär der OAS zu den vor einigen Tagen vom US-Außenminister Tillerson abgegebenen Erklärungen, in denen er einen Militärputsch in Venezuela befürwortet und außerdem die Gültigkeit der Monroe Doktrin verteidigt hatte, komplizenhaftes Schweigen gewahrt.“

Unser Amerika, das sich in Havanna auf dem Zweiten Gipfel der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karbischer Staaten zur Zone des Friedens erklärt hat, steht inmitten der Feindseligkeit und Aggressivität Washingtons gegen ein Brudervolk vor einer großen Herausforderung. Trump gestand gegenüber den wenigen lateinamerikanischen Regierungschefs, mit denen er im ersten Jahr seiner Amtszeit als Präsident zusammentraf, dass die allgemeine Reaktion gegen eine militärische Intervention in Venezuela seine Aufmerksamkeit erregt habe. Jene regionale Mauer hat in kalt abgebremst. Die bedrohliche Priorität der Rundreise Tillersons war es nun, diese Hindernisse niederzureißen und den Chor aufzuweichen oder zumindest zugunsten der USA zu spalten.

Die Bolivarische Revolution zu zerstören und Maduro zu stürzen ist eine imperialistische Priorität, wenn man Vorwände sucht, um die Popularitätsindizes im Weißen Haus zu erhöhen. Angesichts dieser Drohungen die Arme zu verschränken oder still zu schweigen, bedeutet sich zum Komplizen des historischen Rückschritts und des Leidens unserer Völker zu machen, die, wie das venezolanische, so von den hegemonialen Begierden des Nordens bedroht sind.

Quelle:

Granma Internacional