Stoppt das Morden – solidarisch gegen Rassismus

Demonstration am Samstag 06.07. um 12 Uhr am Hauptbahnhof Bremen
“Stoppt das Morden im Mittelmeer – Solidarisch gegen Europas tödlichen Rassismus”

Liebe Bremer*innen!

Wir möchten Euch herzlich dazu einladen, am Samstag mit zu unserer antirassistischen Demo durch die Innenstadt zu kommen. Wir wollen laut sein gegen Rassismus und Abschottung. Während Medien und Politik sich empörten, als die Kapitänin der Sea-Watch festgenommen wurde, weil sie Leben rettete, werden wir auch daran erinnern, dass der derzeitige “moralische Notstand im Mittelmeer” weder akut, unbeabsichtigt noch außergewöhnlich ist.

Wir sind erleichtert über die Freilassung von Carola Rackete und sehen gleichzeitig, dass genauso schnell wie sich die Empörung verbreitete, nun das große Schweigen wiederkehrt. Wir schweigen nicht! Der Tod von Menschen, die über das Mittelmeer nach Europa kommen wollen, ist eine direkte Folge der Abschottungspolitik der europäischen Regierungen und wird von einem großen Teil der Gesellschaft nach wie vor hingenommen. Deswegen ist es zu kurz gegriffen, nach der Absetzung Salvinis zu rufen, oder die Italiener*innen als die einzigen Rassist*innen darzustellen.

Rassismus ist ein globales Unterdrückungssystem, das es täglich zu bekämpfen gilt. Wären die Geflüchteten, die die Sea-Watch 3 letzte Woche an Land gebracht hat, ertrunken oder nach Libyen zurück gebracht worden, hätte es den Aufschrei nicht gegeben. Die deutsche Öffentlichkeit hat sich an das Sterben an den Grenzen gewöhnt. Die meisten Menschen sehen vielleicht die “Tragödie”, aber verstehen die aktuelle Situation im Mittelmeer nicht im globalen und postkolonialen Kontext. Schwarze Körper und Körper of Color (Das ist eine Bezeichnung, die sich von dem Begriff People of Color ableitet, eine selbstgewählte Bezeichnung von Menschen, die aus einer Betroffenensituation gegen Rassismus kämpfen) sind in dem derzeitigen System weniger wert als weiße Körper. Die Europäische Grenzpolitik ist durchdrungen von dieser brutalen Regel.

Wir rufen dazu auf, sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene, gemeinsam gegen Rassismus zu kämpfen. In Respekt für die Menschen, die aus eigener Betroffenheit, auch hier in Bremen, um ihr überleben kämpfen, weil die Europäischen Staaten ihnen das Recht auf Bewegungsfreiheit verwehren, müssen wir aktiv werden.

Quelle:

Seebrücke