Gesundheitsbeschäftigte brauchen Schutzausrüstung und Erholungszeiten

ver.di Hessen appelliert an die Landesregierung, für die Beschaffung von Schutzausrüstung für die Kliniken und das Pflegepersonal zu sorgen. Der Gewerkschaftssekretär des Fachbereichs Gesundheit, Stefan Röhrhoff bezeichnet die Lage als dramatisch: „Trotz der kreativen Bemühungen, bei der Produktion zu helfen, wie wir sie in der Medienberichterstattung mitbekommen, fehlt es überall. Das berichten unsere Mitglieder aus den Krankenhäusern, aus der Altenpflege, sowie aus dem Sozial- und Erziehungsdienst und dem Rettungsdienst. Was das auf lange Sicht heißt, kann man sich leicht ausmalen. Am Ende ist es einfach: infiziertes oder gar an Covid-19 erkranktes Personal kann seinen Beruf nicht ausüben.“

Die Arbeitgeber fordert Röhrhoff in Anbetracht der medizinischen Lage durch das Corona-Virus auf, vernünftig mit der Ausweitung von Schichten und dem Einteilen in 12-Stunden-Schichten umzugehen. „Es wird viel zu wenig darauf geachtet, das Personal dauerhaft gesund zu erhalten. Die Beschäftigten stehen vor heftigen Belastungen. Ihre Gesundheit muss höchste Wichtigkeit haben. Deshalb brauchen sie adäquate Schutzausrüstung, überlange Schichten dürfen nur im absoluten Ausnahmefall angeordnet werden und sie brauchen genügend Erholungszeiten zwischendurch.“

„Zustände wie in Spanien, wo sich das medizinische und das Pflegepersonal massenweise angesteckt hat und jetzt ausfällt, müssen hierzulande vermieden werden.“ ver.di empfiehlt dringend, Arbeitnehmervertreter in die örtlichen Krisenstäbe einzubeziehen, um ihr umfangreiches Wissen und ihre Erfahrung zu nutzen.

Röhrhoff erinnert daran, dass es schon vor dem Corona-Virus zu wenig Personal in Medizin und Pflege und den anderen Gesundheitsberufen gegeben habe und viel zu viel Überstunden. Diese Situation werde jetzt nur noch extremer.

Deshalb dürfe es auch keine Kurzarbeit im Krankenhaus geben, wie das in Hessen paradoxerweise schon mancherorts angestrebt werde. Alle Berufsgruppen würden jetzt gebraucht, so Röhrhoff. Die Beschäftigten brauchten Schulungen, um in den Krisenbereichen eingesetzt werden zu können, dafür sei jetzt noch Zeit.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Hessen