Proteste in Regensburg und Ingolstadt gegen Conti-Abbaupläne

Horn: “Conti und Vitesco wittern anscheinend die Gelegenheit, die eigenen Versäumnisse unter dem Deckmantel der Krise auf Kosten der Beschäftigten zu beheben.”

Die Beschäftigten von Continental und Vitesco in Regensburg und Ingolstadt haben heute mit Aktionen gegen den geplanten Stellenabbau protestiert. In Regensburg haben sich knapp 500 Beschäftigte an einem Autokorso und einer Kundgebung beteiligt. In Ingolstadt sind rund 100 Beschäftigte in einem Autokorso gefahren, der auch am Audi-Werk vorbeiführte, wo sich die Audi-Beschäftigten mit ihren Conti-Kollegen solidarisierten.

Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagte in seiner eingespielten Rede bei der Kundgebung in Regensburg: “Eine tragfähige Zukunftsbrücke muss auch wieder auf festen Boden treffen. Ein wesentlicher Pfeiler ist der Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen. Ein Instrument zur Beschäftigungssicherung könnte eine Arbeitszeitverkürzung sein. Wir erwarten, dass Continental und Vitesco gemeinsam mit der IG Metall Zukunftsperspektiven für die Standorte und Beschäftigten suchen.”

Horn kritisiert das Vorgehen des Conti-Managements: “Continental hat einige Jahre mit glänzenden Gewinnen hinter sich. In dieser komfortablen Lage hat der Konzern zu spät und zu zögerlich auf den Wandel der Autoindustrie reagiert. Jetzt befinden wir uns in der Corona-Krise. Conti und Vitesco wittern anscheinend die Gelegenheit, die eigenen Versäumnisse unter dem Deckmantel der Krise auf Kosten der Beschäftigten zu beheben.”

In der vergangenen Woche hatte der Konzern angekündigt, deutschlandweit 13.000 Stellen abbauen zu wollen. Davon allein 2.100 bei Continental und Vitesco in Regensburg und 200 bei Continental in Ingolstadt.

Quelle:

IG Metall Bayern