Niederlage für Linke in Ecuador

Ecuador

Der ehemalige Banker und Multimillionär Guillermo Lasso wird neuer Präsident von Ecuador. Nach Auszählung von 98,47 Prozent der Stimmen konnte sich der Rechtspolitiker am Sonntag in der Stichwahl mit 52,5 Prozent der Stimmen gegen den Linken Andrés Arauz durchsetzen. Der Kandidat des Bündnisses UNES kam auf 47,5 Prozent.

Der Ausgang der zweiten Runde war eine Überraschung, denn Arauz hatte die erste Runde mit großem Abstand für sich entscheiden können und hatte auch in den Umfragen bis zuletzt vorne gelegen. Er war zudem vom ehemaligen ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa unterstützt worden.

Es wird nun erwartet, dass Lasso das neoliberale Programm fortsetzen und verschärfen wird, das der scheidende Staatschef Lenín Moreno verfolgt hatte. Moreno war vor fünf Jahren als Kandidat der Linken angetreten, hatte dann aber das Programm von Correas „Bürgerrevolution“ verraten und sich den Rechten und den USA angenähert.

Im Gespräch mit der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina machte der Politikwissenschaftler Fernando Casado einige Hauptgründe für die Niederlage der Linken aus. Entscheidend sei der überwältigende Erfolg Lassos in der um die Hauptstadt Quito gelegenen Provinz Pichincha gewesen, in der 17 Prozent der Wahlberechtigten leben und wo er sich mit rund 30 Punkten Vorsprung durchsetzen konnte. Zum anderen sei entscheidend gewesen, dass die indigene Partei Pachakutik, die in der ersten Runde auf dem dritten Platz gelandet war, zur Stimmenthaltung aufgerufen hatte. Das habe wie ein Aufruf zur Unterstützung Lassos gewirkt.

Quelle: Prensa Latina / RedGlobe