Die Zapatistas, Mexiko und Heckler & Koch

Für das Leben – Gegen Kriegsprofite & Unterdrückung

Dem nötigen Kampf gegen Unterdrückung und für ein würdevolles Leben stehen weltweit staatliche Armeen entgegen. Heckler & Koch rüstete viele dieser Armeen massenweise mit Waffen aus: Zunächst mit G3-Gewehren, später mit dem G36 und anderen Waffen.
Der zapatistische Aufstand

Am 1.1.1994 begann der Aufstand der Zapatistischen Armee der nationalen Befreiung (EZLN) in Chiapas, Mexiko, Planet Erde, als gleichzeitig das Land dem sogenannten Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) beigetreten wurde. Der Aufstand der Zapatistas richtet sich vor allem gegen die Ausbeutung, den Rassismus und die Marginalisierung der indigenen und ländlichen Bevölkerung. […] Sie besetzten Großgrundbesitz, bauten eigene Schulen und Krankenhäuser, politische und kulturelle Zentren und entwickelten eigene, basisdemokratische Verwaltungsstrukturen. Heute verwirklichen autonome Gemeinden, Landkreise und die “Räte der guten Regierung” eine weitgehende Autonomie. Die Antwort der mexikanische Regierung ist ihr schmutziger “Krieg niederer Intensität”, der in Massakern an der Zivilbevölkerung gipfelt. (Quelle: Ya Basta Netz)

Die Zapatistas begreifen ihren Aufstand im weltweiten Kontext. Sie machen sich stark für internationale oder gar intergalaktische Solidarität und organisierten Zusammenkünfte für den Austausch veschiedener Bewegungung von links & unten.

In der ersten Erklärung von La Realidad des CCRI der EZLN heißt es: „„Gegen die Internationale des Schreckens, die der Neoliberalismus darstellt, müssen wir die Internationale der Hoffnung aufstellen. Die Einheit, jenseits der Grenzen, Sprachen, Hautfarben, Kulturen, Geschlechter, Strategien und Gedanken, all derer, denen eine lebende Menschheit lieber ist. Die Internationale der Hoffnung.“

Internationale des Schreckens

Heckler & Koch ist Teil der Internationale des Schreckens. Der Konzern verkaufte illegal tausende G36-Gewehre an Mexiko, die u.a. für Massaker an Demonstrierenden eingesetzt wurden. „Wir werden Mexiko auch ohne das Scheiß FX05 erobern!“ schrieb ein H&K-Mitarbeiter. Das FX05 ist eine mexikanischer Nachbau des G36. Heckler und Koch will seine Waffen weltweit auch in Kriegs- und Krisengebiete verkaufen – und macht das wie im Fall Mexiko auch gegen geltende Exportrichtlinien.

Die Berichte vom Prozess gegen HK gibt’s hier: https://rosalux.de/index.php?id=27988

Auch andere Waffenhersteller wie Dynamit Nobel exportieren nach Mexiko, wo Menschenrechtsverletzungen und extralegale Tötungen Alltag sind. Lange nach bekanntwerden der illegalen Dealsvon Hecler und Koch exportierte die deutsche Firma 2018 rund 1500 Raketenwerfer nach Mexiko. Schon nach kurzer Zeit war der Verbleib der Waffen unklar. Trotz einer „ausführlichen Suche“ konnten die mexikanischen Behörden keine Dokumente mehr finden. Da Dynamit Nobel somit keine Endverbleibnachweise liefern kann, verstößt dieser Waffenexport ebenso gegen deutsche Gesetze.

No nos conquistaron – Sie haben uns nicht erobert
Die Zapatistas denken nicht daran, den Kampf gegen das herrschende System aufzugeben. No nos conquistaron – sie haben uns nicht erobert – ist ein Slogan auf ihrer aktuellen Reise in Europa.

„So wie es in jedem Winkel der Erde – in jedem Herz, das schlägt – ein gegenwärtiges und noch kommendes Unglück gibt, so gibt es jedoch auch einen Widerstand, eine Rebellion, einen Kampf für das Leben. Denn zu leben, bedeutet nicht nur, nicht zu sterben, bloß zu überleben. Als menschliche Wesen zu leben, bedeutet, in Freiheit zu leben. Leben ist Kunst, ist Wissenschaft, ist Freude, Tanz, ist Kampf.“ heißt es in der Rede des zapatistischen Geschwaders 421 auf der Demo am 13. August in Madrid (Link).

Quelle: Rheinmetall entwaffnen – Die Zapatistas, Mexiko und Heckler & Koch