Esther-Kongress beschließt Kampagne: der 8. Mai wird Feiertag!

„So holen wir unseren Antifaschismus aus der Defensive!“ freut sich Stefan Reicht, Teilnehmer des Esther-Kongresses der vom 01. bis 03. April im Naturfreundehaus Ebberg in Schwerte stattfand. Knapp 90 Teilnehmende haben zusammen über den Wesen und den Ausdruck faschistischer Bewegungen diskutiert und gemeinsam Schritte beschlossen um dem erklärten Ziel näher zu kommen: der 8. Mai soll als Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus in NRW zum Feiertag erklärt werden.

Dabei setzen die Aktivist:innen auf die Erzeugung eines gesellschaftlichen Konsens. Zum einen sollen nun weitere Unterstützer:innen für das Anliegen gewonnen werden. Zentrales Mittel soll dafür die Petition der VVN „8. Mai zum Feiertag machen! Was 77 Jahre nach Befreiung vom Faschismus getan werden muss!“

Geplant ist eine Demonstration am 08.Mai in Dortmund als landesweiter Aktionstag. Von da aus beginnen wir mit den Unterschriftensammlungen an öffentlichen Plätzen, vor Schulen und Berufsschulen und auch digital. Im August soll es weitere Zentrale Aktionstage geben, sowie eine breitere Orientierung auf das Gedenken am ersten Septemberwochenende an der Gedenkstätte des sowjetischen Kriegsgefangenenlagers Stalag 326.

Die Teilnehmenden des Kongresses zeigen sich hochmotiviert. Von Freitagabend bis Sonntagvormittag hatten die Vertreter:innen wie bei einem großen Bündnistreffen zusammengesessen und debattiert. Neben der konkreten Kampagnenplanung gab es Workshops zu Strukturen der extremen Rechte, zum Umgang mit Erinnerungskultur oder zum erstarken rechter Tendenzen bei Polizeibehörden.

Einen Höhepunkt stellte das Konzert von Microphone Mafia zusammen mit Joram Bejarano, dem Sohn der inzwischen verstorbenen Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano. Ihr ist der Kongress gewidmet gewesen, ihr Konterfei dient dem Bündnis “Der 8.Mai wird Feiertag“ auch weiterhin als Logo.

„Mir hat das Kulturprogramm gefallen; die Bands Hörzu und den misratenen Töchtern haben einen gut eingestimmt, und bei den beiden Poetryslammern vom AWO-Jugendwerk habe ich eine Gänsehaut bekommen.“ resümiert Jannis Post von der Naturfreundejugend. Die Veranstaltenden werten den Kongress als großen Erfolg. Das Bündnis sucht ab jetzt neue Mitstreiter:innen und geht in die vollen zur Vorbereitung des 8.Mai.