6. Oktober 2024

Schweden wird Gastgeber von NATO-Manöver sein

Am Donnerstag verkündete Admiral John Kirby, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, auf einer Pressekonferenz genauere Informationen über das diesjährige BALTOPS-Manöver. Insgesamt werden 45 Marineeinheiten, 75 Flugzeuge und 7000 Soldaten an der Übung teilnehmen, so Kirby. Stattfinden wird diese zwischen 5. und 17. Juni. Geübt werden sollen unter anderem amphibische Operationen, Luftverteidigung, Minenräumung, Kampfmittelbeseitigung, U‑Boot-Bekämpfung sowie Tauch- und Bergungseinsätze. Das Manöver biete „eine einzigartige Ausbildungsmöglichkeit zur Stärkung der gemeinsamen Reaktionsfähigkeit“ und sei außerdem „von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit in der Ostseeregion aufrechtzuerhalten“.

Beteiligt werden 14 Staaten der NATO sein: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Frankreich, Deutschland, Lettland, Litauen, Niederlande, Norwegen, Polen, Türkei, das Vereinigte Königreich sowie die USA. Daneben sollen noch die beiden NATO-Partner Schweden und Finnland teilnehmen. Schweden soll außerdem offizieller Gastgeber der Übung sein. Das Land beantragte, ebenso wie Finnland, dieses Jahr eine Aufnahme in die NATO. Doch bereits in den vergangenen Jahren nahmen beide Staaten regelmäßig an den Seemanövern teil.

Kommunistische Partei Schwedens gegen NATO-Beitritt

Die Kommunistische Partei Schwedens (SKP) stellte sich immer wieder konsequent gegen einen NATO-Beitritt. Die schwedische Bourgeoisie habe den imperialistischen Einmarsch in die Ukraine als Vorwand benutzt, um das Ergebnis zu erreichen, an dessen Erreichung sie schon lange hart gearbeitet haben. Kurz vor der Ankündigung der US-Regierung, dass BALTOPS 22 in Schweden stattfinden wird, erschien in der linken türkischen Zeitung Evrensel ein Interview mit dem Vorsitzenden der SKP, Andreas Sörensen, in welchem dieser die klare Ablehnung seiner Partei gegenüber der NATO erneut betonte. „Als Kommunisten sind wir gegen jedes imperialistische Bündnis. Dies gilt auch für die NATO, zumal sie das stärkste imperialistische Bündnis der Welt ist“. Die Ostsee sei nicht nur für die schwedische, sondern auch für die russische Bourgeoisie von großem strategischem Interesse. Durch einen NATO-Beitritt Schwedens würden diese Widersprüche zwischen den imperialistischen Staaten verschärft werden.

Dass nun ausgerechnet Schweden Gastgeber des diesjährigen Ostsee-Manövers der NATO, BALTOPS 22, sein wird, wird somit wohl auch zu keiner Entschärfung der zwischenimperialistischen Spannung beitragen, sondern diese vielmehr weiter vorantreiben.

Quellen: Zeit/US Department of Defense/SKP

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

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