Angriff auf Gewerkschaft in Italien – USB ruft zum Generalstreik

Seit dem Morgengrauen am Montag ist in Piacenza ein Polizeieinsatz gegen die Basis-Gewerkschaften Unione sindacale di Base und Cobas Si im Logistiksektor im Gange. Wohnungen werden durchsucht und vier Gewerkschaftsführer unter Hausarrest gestellt. Die Staatsanwaltschaft von Piacenza wirft den Gewerksachaftern in einer 350 Seiten langen Anordnung »kriminelle Tatbestände« wie Streikposten, Streiks, Lagerbesetzungen, Versammlungen usw. vor.

Die USB ist schon lange im Fadenkreuz des Innenministeriums und der Staatsanwaltschaften von halb Italien. Es gibt eine Flut von Anzeigen gegen Kriegsgegner.

Die USB hat mit Beginn der Nachtschicht am Dienstag für 24 Stunden zu einem Generalstreik in der Logistik aufgerufen. Sie appelliert an alle ihre Verbände, in jeder Stadt Protestkundgebungen zu aktivieren und prüft mit ihren Anwälten eine gerichtliche Gegenoffensive.

Italiens Basis-Gewerkschaften sind seit Jahren in den Arbeiterkämpfen für soziale Gerechtigkeit ein radikal-antikapitalistischer Vortrupp. Sie standen dieses Jahr an der Spitze der Hafenarbeiter und des Flughafen in Pisa, die verhinderten, Waffen für die Ukraine zu verladen, und entlarvten die von den USA und der NATO geschürte Kriegshetze. Sie organisierten im Januar erfolgreich einen Generalstreik im Verkehrs- und Transportsektor, initiierten Arbeitsniederlegungen im Bankensektor, Gesundheitswesen, an den Schulen und im öffentlichen Dienst. Ihre Forderungen beschränken sich nicht mehr nur auf soziale Fragen, sondern nehmen immer mehr politisches Profil an. G.F.

Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek via Facebook