Kapitalismus lässt Gesundheitsversorgung zum Glücksspiel werden

Bereits seit Wochen wird quasi ohne Pause von Medikamentenmangel berichtet, der deutsche Staat hatte zwischenzeitlich laut überlegt, Preise oberhalb des Marktpreises zu zahlen, um sich einen nationalen Vorteil zu schaffen. Das ist selbstverständlich keine Lösung, aber ähnlich wie während der Pandemie kann man nicht nur, weil es unangenehm ist krank zu sein, aktuell hoffen sich nichts einzufangen, sondern weil wieder mal unklar ist, ob man das Glück hat eine adäquate Behandlung zu bekommen oder sich mit einem Medikament abzugeben, dass eigentlich nicht für die Krankheit gedacht ist behandelt zu werden.

Im Gesundheitssystem zeigt sich immer deutlicher, wohin uns ein System führt, dass sich Profite zum Maßstab des Wirtschaftens setzt und nicht den Menschen ins Zentrum stellt. Der Kapitalismus gefährdet Leben, mit Kriegen, aber eben auch subtiler durch die Herstellung von Medikamenten nach der Prämisse des maximalen Profits.

Internationaler Appell von Ärzten wegen Medikamentenmangel

In einem Brief appellieren Kinder- und Jugendärzten aus verschiedenen europäischen Staaten an, die Regierungen ihrer Länder appelliert, endlich gegen die Knappheit bei Kinderarzneimitteln vorzugehen. Hierin heißt es Berichten zufolge: „Die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen ist durch den Medikamentenmangel europaweit gefährdet“

Eine „schnelle, zuverlässige und dauerhafte Lösung ist dringend erforderlich!“, heißt es laut ORF weiter. Der Brief richtet sich auch an die österreichische Regierung. Es fehle an Fieber- und Schmerzmedikamenten in kindgerechter Darreichungsform, aber auch das Antibiotikum Penizillin gebe es derzeit nicht, berichtet ein deutscher Kinderarzt.

Die Alternativmedikamente wirken teilweise nicht so gut und Antibiotika der zweiten oder dritten Wahl führen sogar häufiger zu Antibiotika-Resistenzen, obwohl sie ebenfalls schlechter wirken. Der Mangel an Antibiotikasäften war bereits im März großes Thema, aber eine Lösung schient nicht in Sicht. Bekannt ist, dass das Ministerium gern auf eine Wirkstoffverschreibung umsteigen möchte, die aber vor allem von der Ärztekammer bisher abgelehnt wird. Dass wird jedoch keine Abhilfe schaffen, da es am System krankt, der Kapitalismus macht die Gesundheitsversorgung ohnehin auf vielen Ebenen zum Glücksspiel.

Quelle: ORF

 

Quelle: Zeitung der Arbeit