Iván Márquez mit Kommuniqué zum 240. Geburtstag Simón Bolívars

Colombia

Am gestrigen Montag, den 24. Juli, veröffentlichte die FARC-EP, Zweites Marquetalia, ein Kommuniqué, welches von Iván Márquez unterzeichnet wurde. Zuletzt spekulierte man ja, ob der Oberkommandierende der aufständischen Bewegung gestorben sei. Doch aus de, Umfeld der linken Wochenzeitung „Voz“ hieß es schon vor ein paar Tagen, dass er am Leben sei. Dieses Kommuniqué dürfte ein weiterer Beleg dafür sein, dass Iván Márquez als Kommandant am Leben ist.

Mit dem Titel „Ideen für eine kontinentale Vision“ feiert die FARC-EP, Zweites Marquetalia, die in der vergangenen Zeit an politisch-militärischen Einfluss zur FARC-EP unter Iván Mordisco und dem Zentralen Generalstab verloren hat, nun den 240. Geburtstag des Befreiers Simón Bolívar. Das Kommuniqué knüpft an die vergangene Zeit an, in der die Guerilla durch politische Öffentlichkeitsarbeit eine neue FARC-EP aufbauen wollte und durchaus gute Chancen hatte.

„240 Jahre nach der Geburt des Befreiers Simón Bolívar teilen wir als Hommage an den Helden, die auf dieser Hemisphäre und in anderen Breitengraden für die Menschenwürde und die Achtung der Selbstbestimmung der Völker kämpfen, diese Linien über die kontinentale Einheit und die bolivarische geopolitische Strategie“, heißt es in dem auf der Webseite des Zweiten Marquetalia veröffentlichten Schreiben.

Laut dem Oberkommandierenden Iván Márquez „ist es an der Zeit, das Schicksal unseres Amerikas zu bestimmen, das Eingeweihte zu vollenden, indem wir dem folgen, was der Befreier mit seiner eigenen Handschrift am Firmament geschrieben hat. Das Ende des Kampfes naht, die große Schlacht, die Bolívar nicht beendet hat, die der Kontinentaleinheit.“ Und weiter: „Zwei Jahrhunderte lang haben wir unter der Tyrannei der Oligarchien des Kontinents und den Fesseln der neuen kolonialen Sklaverei gelitten, insbesondere unter der Versklavung des Geistes, mit der die Vereinigten Staaten uns als unterwürfige Herde ohne Proteste und Volksaufstände ausplündern und beherrschen wollen.“

„Es war eine außergewöhnliche Idee des Befreiers, die Einheit zum bestimmenden Faktor seiner geopolitischen Strategie zu machen, denn ohne sie kann eine Macht, eine materielle und geistige Kraft nicht gebildet werden, die Unser Amerika zum Gleichgewicht zwischen Nord und Süd, zum Gleichgewicht des Universums, zu einer respektablen Kraft macht, die, auf der Liebe zur Menschheit gegründet, jeden Versuch anachronistischer Imperien, Völker zu unterwerfen und zu unterdrücken abbringt, auf welchem Breitengrad sie sich auch befinden mögen, wie auch an den Enden der Erde. Wir müssen, wie die Luft zum Überleben, den Untergang der ungerechten unipolaren, sklavischen und unmenschlichen Welt beschleunigen, die von Washington und dem Weltkapitalismus aufgezwungen wurde.“

„Die Liebe und der Humanismus von Bolívar gehen über den Kontinent seiner Freiheitskämpfe hinaus und fliegen mit seiner Zärtlichkeit, um den Kampf für Würde und Gerechtigkeit zu verstärken, die seit Jahrhunderten und Jahrhunderten unsere Brüder in Afrika, Asien, Ozeanien, Europa und das Volk der Vereinigten Staaten befreien, deren Herz sich nach einer anderen Regierung sehnt, fern von jeglicher Tyrannei in der Welt.“

„Wir rufen die Jugend der Welt auf, sich an die Front zu stellen, an die vorderste Front des Gefechtes und des Kampfes für eine neue Welt ohne Unterdrückung, gerecht, menschlich, solidarisch, respektvoll und beschützend für das Leben auf dem Planeten. Erwachsene und denkende Menschen, unsere Älteren und Großeltern, werden uns folgen, denn es wird ein gemeinsamer Kampf für die Menschenwürde sein, angeführt von einer unbesiegbaren und unwiderstehlichen Kraft, genannt Einheit.“

„Die Unterdrücker der Welt haben versucht, mit raffinierten Techniken Millionen und Abermillionen von menschlichen Gehirnen zu besänftigen, indem sie ihnen die Fesseln der mentalen Versklavung anlegen, mit dem hoffnungslosen Gedanken, dass wir glauben, dass nichts für eine bessere Welt getan werden kann und dass unser Schicksal die Resignation ist“, so dass Kommuniqué und am Ende zum bewaffneten Kampf aufruft: „Wir müssen uns mit der Waffe der Zukunft, der Waffe der Liebe, zusammenschließen, Schurken neutralisieren und die Grundlagen für Brüderlichkeit, Solidarität und Frieden in der neuen Welt legen. Alle zusammen, auf zum Angriff! Diesen Kampf für die Menschheit müssen wir gewinnen. Wir werden siegen!“

Quelle: Widerstand in Kolumbien