Waldbrände in Griechenland: KKE kritisiert Regierung

Griechische Feuerwehrleute, die von Flugzeugen unterstützt wurden, kämpften am Mittwoch einen zweiten Tag lang gegen einen Brand, der sich außerhalb von Athen ausbreitete. Es handelt sich um einen von Hunderten, die das Land verwüsten. In dieser Woche bereits 20 Menschen ums Leben gekommen.

Die Waldbrände im griechischen Alexandroupoli sind nach Angaben der EU-Kommission die größten in der Geschichte der Europäischen Union. Bereits im Juli kam es zu Bränden in dem südeuropäischen Land, der August ist jedoch von noch massiveren Feuern und deren Konsequenzen geprägt. Nach Angaben des Nationalen Beobachtungszentrums von Athen und der Fakultät für Forstwirtschaft der Aristoteles-Universität Thessaloniki sind vom 19. August bis Mittwochabend, 23. August, 886.687 Hektar verbrannt.

Bei „extremen Wetterereignissen“ sucht die Regierung ein Alibi für die Brände, sie zeigt schamlos mit dem Finger auf die Bevölkerung, sich nicht zu beschweren. Aber in Wirklichkeit spielt die Untätigkeit der Herrschenden eine wichtige Rolle in der Frage, warum solche Brände in dieser Form stattfinden. Neben Einsparungen bei der Feuerwehr in Sachen Personal und Ausrüstung werden auch im Bereich Forstschutz und Prävention Gelder gestrichen. Ein natürlicher nicht beforsteter Wald ist eine größere Gefahr als ein adäquat bewirtschafteter. Sie bieten keinen Schutz für Menschen, Natur, Eigentum oder historische Stätten.

Anstatt Geld für Waffen für Zelenskiy zu verschwenden, sollte die Regierung die Feuerwehr stärken

Die Delegation der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) unter Leitung des Generalsekretärs, Dimitris Koutsoumbas, besucht Westthrakien, wo seit sechs Tagen Brände wüten, die Tote und unvorstellbare Zerstörungen verursachen.

Koutsoumbas wurde zunächst vom stellvertretenden Feuerwehrchef, dem Leiter der Feuerwehrkoordination, über den Waldbrand in dem betreffenden Gebiet informiert. Der KKE-Generalsekretär sprach mit den Feuerwehrleuten über die Lage an den Feuerfronten. Unmittelbar danach traf er sich mit dem Regionalgouverneur von Ostmakedonien und Thrakien sowie mit dem stellvertretenden Regionalgouverneur von Evros. Nach dem Treffen gab er die folgende Erklärung ab:

„Wir sind heute in Alexandroupoli, um uns direkt und persönlich über die Situation zu informieren und gleichzeitig unsere Solidarität mit der Bevölkerung der Region angesichts der großen Katastrophen zum Ausdruck zu bringen; um zu fordern, gemeinsam dafür zu kämpfen, dass die Bürger und Bürgerinnen nach dem Löschen des Feuers entschädigt werden, denn es hat das Eigentum der Menschen zerstört, den Tod von Mitmenschen und eine große Zerstörung der Umwelt, des natürlichen Reichtums der Region verursacht“.

Koutsoumbas betonte weiter: „In diesen Tagen brennt das ganze Land, Menschenleben gehen verloren, Eigentum wird zerstört, und die Regierung trägt eine große politische Verantwortung, nicht nur, weil sie in der vergangenen Periode nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen hat, sondern auch, weil in diesen Tagen, während Griechenland brennt, Herr Mitsotakis und seine Regierung öffentliche Gelder verschwenden, die das griechische Volk mit seinem Schweiß und seinen Opfern durch hohe Steuern bezahlt, um Waffensysteme an Selenskyj, die Nazis des Asow-Bataillons zu schicken; sie bilden ukrainische Piloten für den Einsatz von F‑16 aus, was eine große Verschwendung öffentlicher Gelder bedeutet; sie nehmen an NATO-Missionen teil und nutzen den Hafen von Alexandroupoli als Basis für militärische Einsätze in der Region, was mit hohen Kosten verbunden ist. All dies bedeutet keine Entwicklung, sondern Unsicherheit für das griechische Volk und insbesondere für die Menschen in Ostmazedonien und Thrakien.

Anstatt dieses Geld zu verschwenden, sollte man es für die Stärkung der Feuerwehr mit Feuerwehrleuten, Löschfahrzeugen und Löschflugzeugen ausgeben; für den Aufbau einer angemessenen Infrastruktur, die im Sommer vor Waldbränden und im Herbst und Winter vor Überschwemmungen und Schneefällen schützt. Der Forstdienst muss gestärkt werden, die Forstämter, die praktisch aufgegeben worden sind, müssen wieder aufgebaut werden, und es muss neues Personal für die Feuerwehr und den Forstdienst eingestellt werden. Hier sollten die staatlichen Gelder hingehen, hier sollten die Mittel eingesetzt werden, hier sollten sie als Entschädigung für das griechische Volk und insbesondere für die Menschen in Thrakien gegeben werden, die in diesen Tagen schwer betroffen sind.“

Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) ist solidarisch mit dem griechischen Volk und drückt ihre Anerkennung für den unermüdlichen Einsatz der KKE und auch der Kommunistischen Jugend Griechenlands in der Bekämpfung der Brände aus.

Quelle: Reuters/ORF/902.gr/Solidnet

 

Quelle: Zeitung der Arbeit