Kriegsdienstverweigerer und Deserteure brauchen Asyl!

Akti­on zum Inter­na­tio­na­len Tag der Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rung von PRO ASYL, Con­nec­tion e.V. und DFG-VK

Heu­te demons­trier­ten Akti­ve von PRO ASYL, Con­nec­tion e.V. und der Deut­schen Frie­dens­ge­sell­schaft – Ver­ei­nig­te Kriegs­dienst­geg­ne­rIn­nen (DFG-VK) in Frank­furt am Main an der Haupt­wa­che. Die Akti­on war wegen der Coro­na-Pan­de­mie auf 25 Teil­neh­men­de begrenzt.

In einer Per­for­mance wur­den 49 Kar­tons auf­ein­an­der­ge­türmt, die zusam­men ein Bild mit der For­de­rung »Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rer und Deser­teu­re brau­chen Asyl!« erga­ben.

Rudi Fried­rich von Con­nec­tion e.V. erklärt den Hin­ter­grund der Akti­on: »Seit fast 40 Jah­ren wird mit dem Inter­na­tio­na­len Tag der Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rung auf die Situa­ti­on all der­je­ni­gen Män­ner und Frau­en hin­ge­wie­sen, die gera­de in Kriegs­ge­bie­ten unter gro­ßen Risi­ken die Teil­nah­me am Krieg und an Kriegs­ver­bre­chen ver­wei­gern. Ihre Ver­fol­gung muss als Asyl­grund gel­ten. Es ist ein Skan­dal, dass nach wie vor Ver­wei­ge­rer und Ver­wei­ge­rin­nen in den Asyl­ver­fah­ren abge­lehnt wer­den und ihnen die Abschie­bung und Aus­lie­fe­rung an die Kriegs­her­ren droht.«

Adrián Vil­la aus Kolum­bi­en, der­zeit Prak­ti­kant bei der DFG-VK Hes­sen, berich­te­te über die Situa­ti­on in Kolum­bi­en. Dort wer­den nicht nur jun­ge Män­ner auf­grund der Mili­tär­dienst­pflicht ins Mili­tär gezwun­gen, son­dern sehr häu­fig ille­gal rekru­tiert und in Kaser­nen ver­schleppt. Die Rechts­vor­schrif­ten für Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rer wer­den oft miss­ach­tet. Adrián Vil­la for­dert: »Der Zwangs­dienst in Kolum­bi­en muss abge­schafft wer­den!«

Gün­ter Burk­hardt, Geschäfts­füh­rer von PRO ASYL, mahn­te: »Men­schen, die durch eine Flucht aus Syri­en dem dor­ti­gen Zwangs­kriegs­dienst ent­kom­men, brau­chen in Deutsch­land Schutz. Die Ent­schei­dung deut­scher Behör­den, den Fami­li­en­nach­zug zu sub­si­di­är Geschüt­zen ein­zu­schrän­ken, trennt Fami­li­en von Syrer*innen auf Jah­re.«

Für musi­ka­li­sche Beglei­tung sorg­te Rüdi­ger Schilp von der DFG-VK Mainz-Wies­ba­den. In sei­nem Lied »Gefan­gen für den Frie­den« über welt­weit inhaf­tier­te Kriegsdienstverweiger*innen for­der­te er im Refrain: »Lasst die Leu­te frei!«

Auf den Web­sei­ten von Con­nec­tion e.V. und DGF-VK sind Bil­der, Tex­te und Ton von der Kund­ge­bung zu fin­den.

Video­bot­schaf­ten aus aller Welt

Zudem stell­te heu­te Con­nec­tion e.V. eine mit der in Lon­don ansäs­si­gen inter­na­tio­na­len Frie­dens­or­ga­ni­sa­ti­on War Resis­ters‘ Inter­na­tio­nal erar­bei­te­te Video­ak­ti­on zum Inter­na­tio­na­len Tag der Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rung vor. Bei­trä­ge von Men­schen aus Ango­la, Bel­gi­en, Deutsch­land, Eri­trea, Finn­land, Grie­chen­land, Groß­bri­tan­ni­en, Ita­li­en, Kolum­bi­en, den Nie­der­lan­den, Russ­land, der Schweiz, Spa­ni­en, Süd­ko­rea, der Tür­kei, der Ukrai­ne, den USA und Zypern machen dar­in deut­lich, wie wich­tig und bedeut­sam die Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rungs­be­we­gung in den ver­schie­dens­ten Län­dern ist.

Die Vide­os kön­nen im You­Tube-Kanal Refu­se to Kill gese­hen wer­den.

Quelle:

Pro Asyl