Bundesweit die Pflege tarifieren

Die Arbeitgeber in der Altenpflege sollen spätestens im Januar 2019 mit ver.di Tarifverhandlungen aufnehmen. Ziel ist ein Tarifvertrag, der für die gesamte Altenpflege gelten soll. Diese Erwartung hat die ver.di-Bundestarifkommission Altenpflege am 22. November auf ihrer zweiten Sitzung geäußert. „Die Zeit drängt. Um das gesellschaftlich wichtige Feld der Altenpflege attraktiv zu machen, brauchen wir mehr Personal und eine gute Bezahlung. Der angestrebte Tarifvertrag wird dazu erheblich beitragen“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler.

ver.di begrüße die Bestrebungen der weltlichen Wohlfahrtsverbände, einen gemeinsamen Arbeitgeberverband zu gründen, sagte Bühler. Die Bundestarifkommission appelliere an Diakonie und Caritas, den Prozess hin zu einem bundesweiten Tarifvertrag zu unterstützen. „Die großen konfessionellen Anbieter haben eine gesellschaftliche Verantwortung, die Altenpflege insgesamt attraktiv zu gestalten“, so Bühler weiter. Das kirchliche Arbeitsrecht dürfe diesem Vorhaben nicht im Wege stehen. „Ein bundesweit geltender Tarifvertrag hilft nicht nur den Beschäftigten, sondern letztendlich auch den Arbeitgebern.“

Die ver.di-Bundestarifkommission Altenpflege setzt sich aus Vertreter/innen aus allen ver.di-Landesbezirken und allen Trägerarten zusammen: aus kommunalen Einrichtungen, freigemeinnützigen – also weltliche und kirchliche Wohlfahrtsverbände – und kommerziellen Pflegekonzernen. Auf ihrer nächsten Sitzung am 18. Januar 2019 will die Bundestarifkommission ihre konkreten Forderungen für einen Tarifvertrag beschließen. Die Forderungen werden sich am Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes orientieren.

„Unser Ziel ist ein Tarifvertrag, der vom Bundesarbeitsminister auf das gesamte Arbeitsfeld erstreckt wird, und zwar auf die stationäre und die ambulante Altenpflege für alle Beschäftigten dort, nicht nur für Pflegekräfte“, sagte Bühler. Ein solcher Tarifvertrag gelte dann auch für kommerzielle Anbieter, die sich bislang Tarifverträgen verweigerten. Also auch für die Unternehmen, denen die Maximierung ihrer Gewinne wichtiger sei als eine gute Versorgung und gute Arbeitsbedingungen.

Quelle:

ver.di