Eusebio Leal gestorben

Am vergangenen Freitag starb der kubanische Historiker Eusebio Leal Sprengler nach schwerer Krankheit.

Um den „Retter von Havanna“, wie der Stadthistoriker genannt wurde zu ehren, hängten die Kubanerinnen und Kubaner weiße Laken aus dem Fenster – die Radio- und Fernsehsendungen „Spaziergang durch Havanna“, in denen Leal durch die Stadt führte, hatten als Titelmelodie das Lied „Sabanas blancas“ (Weiße Laken) von Gerardo Alfonso. Am vergangenen Samstag herrschte in Kuba Staatstrauer. Die Asche Leals wird im Kapitol von Havanna, für dessen Restaurierung Leal maßgeblich verantwortlich war, aufbewahrt, bis die Covid-19-Pandemie besiegt ist, so dass das kubanische Volk ihm dann die letzte Ehre erweisen kann.

Der 1942 in Havanna geborene Autodidakt Leal war einer der profundesten Kenner der kubanischen Geschichte und Triebkraft für die Restaurierung der historischen Altstadt von Havanna. Nicht allein dafür war er international, über Systemgrenzen hinweg, anerkannt. Der Historiker, der seit dem 6. Parteitag Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas und für sechs Legislaturperioden Abgeordneter der Nationalversammlung war, trug nicht nur die Auszeichnung „Held der Arbeit der Republik Kuba“, sondern auch zahlreiche internationale Verdienstorden und Ehrendoktorwürden, zudem war er „Good-Will-Botschafter“ der Vereinten Nationen. 2017 verlieh ihm die Bundesrepublik Deutschland das „Große Verdienstkreuz“, der spanische Staat den Orden „de Isabel la Católica“ und Russland 2018 den „Orden der Freundschaft“. 2019 wurde Leal in die „American Academy of Arts and Science“ gewählt, eine der ältesten und angesehensten Ehrengesellschaften der USA.

Quelle:

UZ – Unsere Zeit