9. Mai 2025
9. Mai 2025

Milei und die Narcos – Drogenboom dank Kettensäge

Gaby Weber

Die katholische Kirche schlug Alarm. Der Drogenhandel schreite rasant voran, seitdem sich der neue argentinische Präsident Javier Milei aus der Sozialpolitik verabschiedet und damit das Feld dem organisierten Verbrechen überlassen habe, sprich: den Narcos. Die Öffentlichkeit staunte über die Offensive ihrer Geistlichkeit.

Konkrete Beispiele, wie Mileis Politik dem organisierten Verbrechen Tür und Tor öffnet:
So soll jetzt der Waffenbesitz nach US-amerikanischem Vorbild legalisiert werden. „Anständige Bürger“ sollten sich verteidigen können, begründete Milei. Dass sich nunmehr auch die Narcos mit Kriegsgerät aller Art ausrüsten werden, erwähnte er nicht.
Im letzten Jahr peitschte er ein Gesetz über den „Blanqueo“ durch den Kongress. Blanqueo heißt Geldwäsche. So konnten Steuersünder ihr im Ausland gebunkertes Schwarzgeld legal nach Argentinien zurückbringen. Das waren über 23 Milliarden US Dollar, aus zwilichtigen Quellen. Fest steht, dass Milei versuchte, die Identitäten der Geldwäscher zu verschleiern.
Staatliche Kontroll-Ämter am Ufer des Paraná-Flusses wurden privatisiert. Über den Strom wird das Rohmaterial für die Drogenherstellung ins Land geschmuggelt, die Koka-Basispaste.
Die Nationale Hafen-Verwaltung wurde aufgelöst, ebenso das Finanzamt, beide sollen durch neue, schlankere Behörden ersetzt werden.
Milei schloss das Institut gegen Lepra und Tuberkolose, sowie das für die Behandlung von Krebserkrankungen, und kürzte das Budget für Lehre und Forschung.
Auch der Justiz und den Regulierungsbehörden geht es an den Kragen, da in seinen Augen der Staat der Grund allen Übels ist.

Seit Dezember 2023 regiert in Buenos Aires der ultrarechte Javier Milei, der sich selbst „Anarchokapitalist“ nennt. Er strich die öffentliche Sozialpolitik radikal zusammen, die bereits von den peronistischen Vorgängerregierungen stark gekürzt worden war. Wer an Protesten teilnimmt, bekommt überhaupt nichts mehr. Milei fror die Renten ein, und gibt selbst den chronisch Kranken nur noch lebenswichtige Medikamente, wenn ihr Einkommen unter 350 Euro liegt. Mieten und Lebensmittelpreise wurden freigegeben. Dringende Bauvorhaben ausgesetzt, Kloaken, Staudämme, Brandschutz, Krankenhäuser. Fast 50.000 Angestellte des öffentlichen Dienstes verloren ihren Job – Milei macht Wahlkampf mit der Kettensäge.
Das sind umgerechnet 60 Euro im Monat. Mit „Mittelsmännern“ sind die sozialen Bewegungen gemeint, die vor allem in den Vorstädten Klubs und Volksküchen organisieren. Sie, und nicht die Narcos, greift Milei frontal an.
Ist das sein Plan? Oder Zufall?

Im Film kommen zu Wort: der Erzbischof von La Plata (Gustavo Carrara), die frühere Sicherheitsministerin Sabina Frederic, die Richter Gustavo Caramelo und Marcelo Giacoia und von den sozialen Bewegungen Laura (Suppenküche Constitución), Nicolás Caropresi (UTEP) und Omár Guiliani (Luján).

Auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=um0Vg7F2cDQ