Retten die BRICS-Staaten Griechenland?

Gründung der BRICS-Bank 2014 in Brasilien. Foto: kremlin.ru (CC BY 3.0)Der stellvertretende russische Finanzminister Sergej Storchak hat am Dienstag eine Finanzierung Griechenlands durch die Neue Entwicklungsbank der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) ins Spiel gebracht. Wie die staatliche Nachrichtenagentur TASS in großer Aufmachung berichtete, würde es ausreichen, dass Athen einige Anteile an der im vergangenen Jahr von den Staats- und Regierungschefs der Ländergruppe gegründeten Bank erwirbt, um Anspruch auf Unterstützung zu haben. »Wenn sie, sagen wir, einige wenige Anteile kaufen und Mitglieder der Bank werden, werden sie mit deren Ressourcen rechnen können. Wir haben keine Wechselbeziehung zwischen einem Beitrag und der Höhe der Unterstützung.«

Die Aufnahme eines neuen Mitglieds in das aktuelle System sei immer eine politische Entscheidung, erklärte Storchak. »Die Griechen waren die ersten, die sich für die BRICS-Bank interessiert haben. Sobald das Institut seine Operationen beginnt, wird das Direktorium vorbereiten und der Gouverneursrat entscheiden, welche Prozedur für die Prüfung von Anträgen auf Mitgliedschaft neuer Kandidaten festgelegt wird«, sagte er. Er sehe jedoch »keine Probleme«, dass ein möglicher Beitritt Griechenlands akzeptiert werden würde, wenn die fünf bislang beteiligten Regierungen ihre Vertreter in der Bankführung entsprechend anwiesen.

Die Gründung der Neuen Entwicklungsbank wurde am 15. Juli 2014 in Brasilien unterzeichnet. Sie soll Infrastrukturprojekte und die nachhaltige Entwicklung der Mitglieder und anderer Entwicklungsländer finanzieren. Ihre Arbeit soll die Bank im April 2016 mit einem Startkapital von zunächst 50 Milliarden Dollar aufnehmen. Später soll das Kapital auf 100 Milliarden Dollar erhöht werden. Zudem soll sie nach einer Übergangsphase nicht mehr in US-Dollar, sondern in einem Korb aus Währungen rechnen. Sitz der Bank ist die chinesische Metropole Shanghai.

Quelle: TASS / RedGlobe