Prognose: Enger Wahlausgang in Venezuela

Wahlkampf der KP Venezuelas. Foto: JCV MonagasWährend sich die Opposition in Umfragewerten von Instituten sonnt, die in der Vergangenheit weit daneben lagen, prognostiziert der Chef des Meinungsforschungsinstituts Hinterlaces, Óscar Schemel, einen engen Ausgang der Parlamentswahlen am kommenden Sonntag. Der Vorsprung der Opposition gegenüber dem Regierungslager, dem Chavismo, sei in der letzten Zeit immer mehr geschrumpft. Zudem genieße der Chavismo mit seinen politischen Positionen nach wie vor einen deutlich größeren Rückhalt in der Bevölkerung als das gegnerische Lager.

In der Sendung »José Vicente Hoy«, die der private Fernsehsender Televen jeden Sonntag ausstrahlt, wies Schemel darauf hin, dass 60 Prozent ein Regierungsmodell befürworten, das sich auf Einbeziehung aller Gesellschaftsschichten und soziale Gerechtigkeit stütze, zugleich aber die produktive Wirtschaft des Landes stabilisiere und stärke. »60 Prozent bevorzugen es, dass Präsident Maduro das Land wieder voranbringt, während sich 30 Prozent dafür aussprechen, dass eine Regierung der Opposition kommt«, so Schemel.

Der Chavismo sei der einzige Wahlfaktor, der in den Umfragen zunimmt, so der Meinungsforscher. Trotz aller Unzufriedenheit, Schwierigkeiten und Fehler der Regierung im wirtschaftlichen Bereich könne sich der Chavismo nach wie vor auf eine stabile und feste Unterstützerbasis von etwa 40 Prozent stützen. Die wirkliche Herausforderung des Regierungslagers sei es, eine neue Etappe zu beginnen, das Wirtschaftsmodell zu definieren und echte Allianzen mit dem Privatsektor zu schmieden sowie das symbolische Erbe des 2013 verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez wiederaufzubauen.

Quelle: Hinterlaces / RedGlobe