Blockade vor Urananreicherungsanlage geräumt

atomkraft nein dankeIn Gronau hat die Polizei am Dienstag eine seit Montag aufrecht erhaltene Blockade der dortigen Urananreicherungsanlage (UAA) durch AtomkraftgegnerInnen geräumt. Alle am Ort anwesenden Personen, die von der Polizei der Versammlung zugeordnet wurden, wurden in Gewahrsam genommen und in die Polizeiwachen Ahaus und Gronau gebracht. Auch ein Pressevertreter wurde zeitweilig festgesetzt und am Fotografieren der Räumung gehindert.  

»Dieses Vorgehen zeigt, dass es hier um eine einseitige Berichterstattung geht. Bilder, die der von Staat und Sicherheitskräften gewünschten Darstellungen widersprechen, werden bewusst verhindert«, kritisierte eine Aktivistin das Vorgehen der Sicherheitskräfte. »Kritik an der Anlage bleibt unerwünscht; Protest wird diffamiert. Atomkraft ist schon lange nur noch mit Rückgriff auf die Polizei gegen die Bevölkerung durchsetzbar. Heute hat die Urenco ihr hässliches Gesicht gezeigt und auf den Polizeistaat zurückgegriffen, um die Urananreicherung zu ermöglichen. Wir werden uns jedoch nicht einschüchtern lassen und uns weiter gegen Urenco, Urananreicherung und Atomkraft zur Wehr setzen.«

Zahlreiche AtomkraftgegnerInnen hatten am Montag früh um 5.00 Uhr begonnen, in Gronau beide Zufahrten zur UAA der Firma Urenco zu blockieren. Bereits gestern nahm die Polizei dabei DemonstrantInnen in Gewahrsam genommen und hielt sie bis zu 14 Stunden lang fest. Das Vorgehen der Beamten gefährdete zudem die Sicherheit der Protestierenden: Als in der Abenddämmerung eine Person unter einem Tripod (Dreibeinkonstruktion aus Holz) ohne jegliche Begründung verhaftet wurde, warfen die Polizisten beinahe das Gestell um und brachte so eine Kletterin in Gefahr. Auf die empörte Reaktion der umstehenden DemonstrantInnen erklärten sie, die Rechtmässigkeit der Polizeimaßnahmen sei ihnen egal.