Israel kapert Solidaritätsschiff

Frauen nach GazaDie israelische Armee hat heute erneut ein Schiff der internationalen »Freedom Flotilla« gekapert. Auf dem Segelschiff »Zaytouna« (Olive) hatten 13 Frauen, unter ihnen die nordirische Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire, eine Botschaft der Solidarität mit den Menschen im blockierten Gazastreifen bringen wollen. Dazu waren sie im September in Barcelona in See gestochen. Wir dokumentieren nachstehend die Erklärung der spanischen Kampagne »Rumbo a Gaza«:

Die israelische Marine hat erneut völlig ungehindert und gegen jedes internationale Recht ein ziviles Schiff überfallen, das in internationalen Gewässern im Mittelmeer Richtung Gaza unterwegs war. Auf diesem Segelschiff befanden sich 13 Frauen aus fünf Kontinenten im Rahmen einer gewaltfreien Aktion, um die seit 2007 aufrechterhaltene illegale und unmenschliche israelische Blockade des Gazastreifens anzuprangern.

Seit sieben Jahren wurden alle internationalen Schiffe, die versuchten, die Blockade der palästinensischen Gewässer vor Gaza zu durchbrechen, überfallen – in Akten, die allen Regeln der Piraterie entsprechen. Es handelt sich um friedliche zivile Aktionen, die sich gegen die Passivität der internationalen Politik richten, deren vorgebliche diplomatischen Versuche zur Beendigung der Besetzung Palästinas bis 1948 zurückreichen. Es sind Frauen und Männer aus aller Welt, die rufen, dass 68 Jahre vergeblicher internationaler Diplomatie zu viel sind und von Palästina nicht noch einmal 68 Jahre Geduld gefordert werden kann.

In diesem Jahr waren es Frauen aus der ganzen Welt, die gerufen haben, dass Gaza in seinem Kampf gegen die Blockade nicht alleine ist. Sie haben ihre Bande der Solidarität den palästinensischen Frauen gereicht, die Widerstand gegen dreifache Unterdrückung leisten: Gegen die der israelischen Besatzung, gegen die des Patriarchats und gegen die des von Vorurteilen getrübten Blicks des Westens. Während der Fahrt auf dem Mittelmeer ist das Schiff sicherlich wenige Meilen entfernt an anderen Schiffen vorbeigefahren, auf denen Frauen, Männer, Jungen und Mädchen weit entfernt von ihren in Konflikte gestürzten Ländern Schutz suchen. In Gaza, wo alle zwei Jahre Tausende Bomben straflos auf das am dichtesten besiedelte Gebiet der Welt abgeworfen werden, hat niemand die Möglichkeit zur Flucht, weder über das blockierte Meer noch auf dem durch eine Mauer verschlossenen Landweg noch durch die von Drohnen und Kampfflugzeugen bevölkerte Luft.

Heute Abend hat die israelische Piraterie die Gewalt über die Menschenrechte und die internationale Legalität gesetzt. Sie hat sich erneut das Mittelmeer angeeignet, indem sie in internationalen Gewässern 13 Frauen überfallen und festgenommen hat, die nach Israel entführt wurden, wohin die Zaytouna zu keinem Zeitpunkt unterwegs war — ihr Ziel war der Hafen von Gaza in Palästina.

  • Wir klagen an, dass Israel weiter zivile Schiffe in internationalen Gewässern angreift.
  • Wir klagen an, dass ein rassistisches Apartheidregime weiter Palästina kolonialisiert.
  • Wir klagen an, dass Regierungen wie die des Spanischen Staates weder das Recht auf freie Navigation schützen noch die israelischen Angriffe auf zivile Schiffe verurteilen noch in 68 Jahren wirksame politische Aktionen zur Beendigung der Besatzung und der Blockade ergriffen haben.
  • Wir fordern Schutz für die Passagierinnen der Zaytouna, die gegen ihren Willen in israelische Haftstätten gebracht wurden, und verlangen ihre sofortige Freilassung.

Die Flotillen und andere direkte Aktionen werden weitergehen, und die Zivilgesellschaft wird weiter zum Boykott der israelischen Apartheid aufrufen, wie sie es gegen die südafrikanische getan hat, bis die Besatzung und die Blockade beendet sind.

Es lebe des freie Palästina!

Quelle: Rumbo a Gaza / Übersetzung: RedGlobe