De-facto-Regierung in Bolivien stoppt soziale Projekte

Den nachstehenden Beitrag haben wir aus der deutschsprachigen Online-Ausgabe der kubanischen Tageszeitung Granma übernommen.

In den letzten Tagen wurde bekannt, wie die Regierung der selbsternannten Jeanine Áñez darauf besteht, mehrere soziale Projekte auszusetzen, die vom ehemaligen Präsidenten Evo Morales veranlasst wurden, insbesondere jene im Zusammenhang mit dem Transport, der nuklearen Entwicklung und den Gutscheinen für Menschen mit niedrigem Einkommen.

Laut Prensa Latina zielen die Maßnahmen der Putschbehörden darauf ab, alle gegenwärtig gültigen Pläne zu stoppen, für deren Entwicklung eine staatliche Finanzierung geleistet wurde und deren Nutznießer die bolivianische Bevölkerung war.

Angesichts der Ankündigung der Stillegung des Tren Metropolitano (hauptstädtischer Zug) am 13. Februar bestand der erste indigene Präsident Boliviens darauf, dass es sich um ein Bauwerk der Integration mit Sicht auf die Zukunft handelt.

„Schwestern und Brüder von Cochabamba, der Tren Metropolitano ist ein Integrationswerk, das in Zukunft auch Sacaba und das Valle Alto Tal umfassen muss. Wir müssen den Bau dieses ökologischen und ökonomischen Transportmittels verteidigen“, schrieb Morales auf Twitter, nachdem ihm die Absichten der Putschisten bekannt wurden.

Mit einem Kostenanschlag von 447,6 Millionen Dollar würde dieses Transportmittel die Verwaltungszentren von Sacaba, Cercado (Stadt Cochabamba), Colcapirhua, Quillacollo, Vinto und Sipe Sipe verbinden.

Ebenso wurde am Dienstag, dem 11. Februar, die Zahlung des Juana Azurduy-Bonus gestrichen, die 2009 vom Aymara-Führer zugunsten schwangerer Frauen, Mütter und Kinder unter zwei Jahren geschaffen wurde.

Seit seiner Gründung und bis 2018 profitierten 2.064.224 Mütter und Kinder unter zwei Jahren von dem Bonus, für den laut offiziellen Quellen eine Investition von mehr als 164 Millionen Dollar erforderlich war.

Auf der anderen Seite kündigten Áñez und ihre Anhänger am 12. Februar die mögliche Aussetzung des mit der russischen Gruppe Rosatom unter Vertrag genommenen Nuklearzentrums in Höhe von 351 Millionen Dollar wegen angeblicher Verfassungsverletzung an.

Der Exekutivdirektor der bolivianischen Kernenergieagentur (ABEN), Juan Alfredo Jordán, teilte daraufhin mit, dass „die Lähmung des Baus des Forschungs- und Entwicklungszentrums für Nukleartechnologie angewiesen wird“, bis das Parlament und die Generalstaatsanwaltschaft sich diesbezüglich äußern.

Weiter ist hervorzuheben, dass die De-facto-Regierung bezüglich der beschleunigten Zunahme der durch die Mücke Aedes aegypti übertragenen Krankheitsfälle keinerlei Maßnahmen ergriffen hat, eine Situation, die das Land aufgrund der Überfüllung der Krankenhäuser und der geringen Verfügbarkeit von medizinischem Personal alarmiert.

Quelle:

Granma Internacional