Streik trotz Corona – Solidarität mit den Beschäftigten bei Voith!

Ende 2019 gab der Maschinenbauer Voith bekannt, sein Werk in Sonthofen im Allgäu schließen zu wollen. Als Grund gab die Konzernspitze an, die Produktion an andere Standorte verlagern zu wollen, um Kosten zu sparen. Die ca 500 Mitarbeiter in Sonthofen, die durch die Schließung ihre Jobs verlieren sollten, wollten sich damit jedoch nicht abfinden.

Doch was tun? Durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona Pandemie liegt das öffentliche Leben seit Mitte März quasi auf Eis und Kundgebungen sind zwar inzwischen prinzipiell wieder möglich, allerdings nur sehr begrenzt. Doch die Kolleginnen und Kollegen bei Voith, wollten sich davon nicht abhalten lassen, um ihre Arbeitsplätze zu kämpfen. Die IG Metall Allgäu führte erstmalig in der Geschichte der IG Metall eine Urabstimmung per Briefwahl durch. Hierbei sprachen sich 98% der Beschäftigten für einen Streik aus.

Es sollte also gestreikt werden. Doch wie streikt man, wenn Versammlungen nur sehr eingeschränkt möglich sind und man auch keine Lust hat, sich mit dem Corona Virus zu infizieren? Die Beschäftigten bei Voith fanden gemeinsam mit der IG Metall auch hierfür Lösungen. So wurden für Streikkundgebungen Kreuze auf den Boden gemalt, um sicherzustellen, dass alle anwesenden Kolleginnen und Kollegen ausreichend Abstand zueinander halten und die Werkstore gleich zweimal anstatt mit Menschen mit Autos blockiert. Damit machen die Beschäftigten bei Voith vor, dass Infektionsschutz und Arbeitskampf nicht in Widerspruch zueinander stehen.

Wir sagen, es gibt kein gemeinsames durch die Krise mit den Herrschenden. Ob Corona oder nicht, der Klassenkampf geht weiter. Wir fordern:

  • Sofortige Rücknahme aller Schließungspläne für Voith in Sonthofen!
  • Erweiterung des gesetzlichen Kündigungsschutzes!
  • Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich!

Quelle:

SDAJ – Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend