Vor 40 Jahren verstarb Tito

Josip Broz wurde am 7. Mai 1892 im heutigen Kroatien in Kumrovec geboren. Er entstammt einer kleinbürgerlichen Familie, sein Vater war Kroate und seine Mutter Slowenin. Er absolvierte eine Schlosserlehre und arbeitete zuerst in einem Metallwerk, später bei Autobauern in Deutschland und Österreich. 1910 trat er in die Sozialdemokratische Partei Kroatiens und Sloweniens ein.

Im ersten Weltkrieg wurde er an der Ostfront als Soldat der Habsburger Monarchie verwundet und kam in russische Kriegsgefangenschaft. Die Februarrevolution befreite ihn aus der Kriegsgefangenschaft und im Zuge der Oktoberrevolution trat er in die Rote Armee ein und kämpfte im Bürgerkrieg an der Seite der Bolschewiki.

Nach seiner Rückkehr in das neugegründete Königreich Jugoslawien trat er in die illegale Kommunistische Partei Jugoslawiens ein und betätigte sich gewerkschaftlich. Er wurde mehrmals wegen seiner politischen Tätigkeiten inhaftiert. Ab 1934 benutzt er Tito als Deckname.

Widerstand gegen den deutschen Faschismus

Im April 1941 fiel das faschistische Deutschland in Jugoslawien ein und besetzte das Land. Josip Broz Tito und die Kommunistische Partei Jugoslawien organisierten den Widerstand gegen Besatzung und Faschismus. Sie bildeten die Volksbefreiungsarmee und führten einen militärischen Kampf, sowohl gegen die Besatzer und die mit ihnen verbündeten kroatischen Ustascha-Faschisten, als auch gegen die mit der deutschen kollaborierende Tschetnik-Bewegung. Tito wurde aufgrund seines militärischen Verdiensts im Krieg schnell zum Marschall der Volksbefreiungsarmee ernannt. Ab 1943 stand er an der Spitze des Antifaschistischen Rates der Nationalen Befreiung. Der Rat bildete eine provisorische Regierung und konnte mit Hilfe der Volksbefreiungsarmee große Teile Jugoslawiens vom Faschismus befreien. Ende 1944 konnte schließlich ganz Jugoslawien befreit werden. Im November 1945 wurde er zum Ministerpräsidenten der neugegründeten Föderativen Volksrepublik Jugoslawien ernannt.

Allerdings zeichneten sich in den Folgejahren negative Tendenzen seiner Rolle in der Kommunistischen Bewegung ab, die ab 1948 offen zu Tage traten. Er wirkte der Einheit der kommunistischen Bewegung entgegen. Auch die Gesetzmäßigkeiten zum Aufbau des Sozialismus wurden von ihm in Frage gestellt. Nichtsdestotrotz zeichnet er sich durch historische Verdienste im antifaschistischen Widerstand und sein positiver Beitrag zur SFRJ und zum friedlichen Zusammenleben der Völker in der Region aus.

Quelle:

Zeitung der Arbeit