Erinnerungen an die Revolutionärin Tamara Bunke

ara Bunke

Am 19. November 2022 wäre die deutsch-argentinische Revolutionärin Tamara Bunke, bekannt als „Tania la Guerrillera“, 85 Jahre alt geworden. In Eisenhüttenstadt erinnert das Kommunalpolitische Forum Land Brandenburg e.V. in einer Fotoausstellung an sie.

Damit hatten die Veranstalter vom Kommunalpolitischen Forum nicht gerechnet – mehr als 90 Besucher*innen drängten sich vor den Räumlichkeiten der Volkssolidarität in der Alten Ladenstraße in Eisenhüttenstadt. Auslöser war der Dokumentarfilm „Tania la Guerrillera“, der anlässlich des 85. Geburtstags Tamara Bunkes am 19. November 2022 im Rahmen einer Fotoausstellung zum Leben der Revolutionärin gezeigt wurde.

Tamara Bunke hatte eine besondere Beziehung zu Eisenhüttenstadt: 1952 war sie als 15jährige mit ihren Eltern Erich und Nadja sowie ihrem Bruder Olaf in das damalige Stalinstadt gezogen – für die Eltern, von den Nationalsozialisten verfolgte Kommunisten, bedeutete dies die Übersiedlung aus dem argentinischen Exil, um in der neugegründeten DDR aktiv am Aufbau des Sozialismus mitzuwirken. In Eisenhüttenstadt besuchte Tamara Bunke die Oberschule und machte ihr Abitur.

Tamaras Lebensweg wurde in dem Dokumentarfilm „Tania la Guerrillera“ der Schweizer Regisseurin Heidi Specogna von 1991 nachgezeichnet – an authentischen Orten in Kuba und Bolivien und im Gespräch mit Wegbegleiter*innen jener Zeit. Anfang der 1960er Jahre geht sie nach Kuba, um dort kurz nach dem Sieg der Revolution ihren Beitrag zum Aufbau einer neuen Gesellschaft zu leisten. Wenig später beginnt ihr revolutionärer Kampf in Bolivien, wo sie 1967 als Kampfgefährtin Che Guevaras den Tod findet.

Bis nach Bolivien musste das Publikum nicht reisen – denn drei Zeitzeuginnen aus Eisenhüttenstadt waren im anschließenden Gespräch dabei und schilderten ihre Erinnerungen an Tamara. Eine frühere Nachbarin, Klassenkameradin und Lehrerin an Tamaras Schule ließen den Erinnerungen an die „lebhafte, sehr aufgeschlossene und immer aktive junge Frau“ freien Lauf und gaben der Veranstaltung einen ungemein authentischen Charakter.

Abgerundet wurde die Gesprächsrunde nach dem Film durch die Einschätzungen von Oliver Rump, Professor für Management und Marketing in Museen an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTW) in Berlin, und dem Hobbyhistoriker Bernd Marx aus Lübben. Prof. Rump hatte mit seinen Studierenden den von Cuba sí 2014 übergebenen Nachlass von Tamara Bunke dokumentiert, archiviert und die in Eisenhüttenstadt gezeigte Ausstellung erarbeitet.

Die Ausstellung zum Leben Tamara Bunkes ist noch bis zum 26. November 2022 in der Volkssolidarität in der Alten Ladenstr. 11 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Quelle: Cuba Sí