„Seit zwei Jahren tötet das Militär in Myanmar wahllos Tausende Zivilist*innen, inhaftiert sie willkürlich oder lässt sie hinrichten. Die internationale Weltgemeinschaft, einschließlich der Bundesregierung, muss jetzt handeln, um dieser gravierenden Menschenrechtskrise ein Ende zu setzen“, so Bergmann.
Die jüngste historische Resolution des UN-Sicherheitsrats zu Myanmar war begrüßenswert, aber die internationale Gemeinschaft muss noch mehr Druck auf das Militär ausüben, damit es alle willkürlich Inhaftierten freilässt, die friedlich ihre Menschenrechte wahrgenommen haben.
„Amnesty sieht außerdem die Europäische Union und die Bundesregierung in der Pflicht, sich stärker dafür einzusetzen, dass die Lieferung von Flugbenzin – welches die Militärführung nutzt, um Kriegsverbrechen zu verüben – an Myanmar ausgesetzt wird“, fordert Bergmann. „Das geplante EU-Lieferkettengesetz muss entsprechend sicherstellen, dass europäische Unternehmen diese Benzinlieferungen nicht direkt oder indirekt unterstützen, zum Beispiel indem sie Schiffe versichern, die das Benzin nach Myanmar transportieren. Durch den Einsatz für ein starkes EU-Lieferkettengesetz kann Deutschland sicherstellen, dass europäische Unternehmen die schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen des Militärs in Myanmar nicht begünstigen – diese Chance darf die Bundesregierung nicht verstreichen lassen.“
Im November 2022 startete Amnesty eine Kampagne zur Aussetzung der Lieferung von Flugbenzin, um zu verhindern, dass das Militär in Myanmar rechtswidrige Luftangriffe durchführt.
Trotz großer Gefahr und Verfolgung setzen mutige Menschen in Myanmar ihre friedlichen Proteste fort. Rund um den Jahrestag nehmen Unterstützer*innen und Mitglieder von Amnesty International an Protesten, Mahnwachen und Veranstaltungen in Städten auf der ganzen Welt teil, unter anderem in Bangkok und Seoul, um Solidarität mit den Menschen in Myanmar zu zeigen.