„Havanna-Syndrom“: Alles nur Schall und Rauch

Als sich in Kubas Hauptstadt Havanna US-Diplomaten über ein wenig Kopfweh und Übelkeit beschwerten, waren die Spekulationen groß: Ein mysteriöser, ja verdeckter Mikrowellenangriff müsse dahinter stecken. Die Rede war von einer neuartigen Strahlenwaffe. Gar eine Verschwörung mit Beteiligung Russlands wurde herbei gedichtet. Die USA schimpften und geiferten. Selbstredend sprangen auch sämtliche westlichen Mainstream-Medien auf den Zug auf und schon war es geboren: das Havanna-Syndrom.

Erstmals war im Jahr 2016 die Rede von diesem merkwürdigen Phänomen, um das sich schon bald die wildesten Geschichten ranken sollten. Im Jahr 2021 klagten US-Diplomaten in der diplomatischen Vertretung in Wien über derartige Symptome des Unwohlseins und die nächsten – weltweiten – Schlagzeilen folgten prompt.

Nun, jedenfalls Jahre später, dürften die US-Geheimdienste offenbar (mehrheitlich) zur Besinnung gekommen sein. In einem am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten Bericht kam man nun zur Einsicht, dass kein „ausländischer Gegner“ für das sogenannte Havanna-Syndrom bei US-Diplomaten verantwortlich sei. Die gemeldeten Beschwerden seien stattdessen wahrscheinlich das Ergebnis von Vorerkrankungen, anderer Krankheiten oder Umweltfaktoren, heißt es. Welch unglaubliche Sensation!

Auf diese große Erkenntnis sei man gekommen, nachdem sieben US-Geheimdienste der „Washington Post“ zufolge weit mehr als tausend Fälle in Dutzenden Ländern überprüft hätten.

Quelle: FAZ

Quelle: Zeitung der Arbeit