Protest gegen Repression in Augsburg

Etwa 150 Antifaschisten aus dem süddeutschen Raum sind am Sonntagnachmittag in Augsburg dem Aufruf des “Offenen Antifaschistischen Treffens” (OAT) zu einer Protest Demonstration gefolgt. Hintergrund war die am vergangenen Mittwoch erfolgte Stürmung eines OAT-Plenums durch die Polizei und die darauffolgende Durchsuchung des Hans-Beimler-Zentrums, wo sich die Gruppe neben anderen linken Organisationen trifft.

In mehreren Reden bekräftigten die angereisten antifaschistischen Gruppen ihre Solidarität mit den Augsburger Genossen. Schließlich wurden bei der mehrstündigen Razzia allen dort Angetroffenen die Mobiltelefone abgenommen und diese stundenlang zum Teil in der Kälte abgefertigt. Bei einem der Betroffenen kam es in den eigenen Privaträumen zu einer weiteren Hausdurchsuchung, bei der die Polizei nach Presseinformationen Bildaufnahmen einer Demonstration in Rosenheim suchte. Auch ein Vertreter des Hans-Beimler-Zentrums meldete ssichbei der Kundgebung zu Wort und erklärte, dass der Versuch der Spaltung durch die Hausdurchsuchung nicht geklappt habe. Man sehen den Angriff auf einen demokratischen und gemeinnützigen Verein äußerst kritisch, ebenso die Einschüchterung der im Haus lebenden Bewohner durch den massiven und unverhältnismäßigen Polizeieinsatz.

Die nach der Kundgebung am zentralen Königsplatz geplante Demonstration verzögerte sich deutlich, da die Polizei noch verschiedene Auflagen durchzusetzen versuchte, bevor sich der Zug schließlich durch die Innenstadt in Bewegung setzen konnte. Deutlich wurde bereits zu Beginn angesichts des Aufgebots und der Anwesenheit von Beweissicherungseinheiten, dass die Polizei wohl kaum an einem friedlichen Verlauf der Demonstration interessiert war. Etwa auf der Hälfte der Strecke stoppten die Einsatzkräfte die Demonstration in einer Nebenstraße. Es kam zu Rangeleien und dem Einsatz von Pfefferspray, infolgedessen mindestens drei Aktivisten durch Demo-Sanitäter behandelt werden mussten. Als Grund für das Eingreifen, nannte die Polizei das altbekannte Argument, zwischen den seitlichen Transparenten sei nicht genügend Platz gewesen. Erst mit deutlicher Verzögerung konnte die Demonstration weitergeführt werden und mit einer Abschlusskundgebung enden. Um eine sichere Abreise aller Aktivisten zu gewährleisten, bewegten sich die Demonstranten anschließend gesammelt zum Nachtreffen im linken Infoladen „Die Ganze Bäckerei“.