Sagt der Borusan Group: Hafenarbeiter müssen respektiert werden!

Übernommen von der Internationalen Transportarbeiterföderation ITF:

“Seitdem die Liman-İş im März begonnen hat, die Beschäftigten bei Borusan im Hafen von Gemlik in der Türkei zu organisieren, sind innerhalb kurzer Zeit 70 Prozent der Hafenbelegschaft unserer Gewerkschaft beigetreten.

Die Unternehmensleitung von Borusan Port entließ sechs Hafenbeschäftigte wegen ihres Gewerkschaftsbeitritts.

Als Reaktion darauf führten wir einen viertägigen Proteststreik für die Wiedereinstellung der entlassenen Beschäftigten, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Gewährleistung der Rechte der Beschäftigten mit einem Kollektivvertrag durch.

Wir brachten den Hafenbetrieb komplett zum Stillstand.

Am Abend des vierten Tages rief der Arbeitgeber Polizeieinheiten in den Hafen, um uns einzuschüchtern. Wir erklärten, dass wir unseren legitimen Kampf nicht aufgeben würden, da das Vorgehen des Unternehmens nach den IAO-Übereinkommen 87 und 98 nicht rechtmäßig sei.

Im Zuge von Verhandlungen wurde vereinbart, dass die sechs entlassenen Beschäftigten wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können und die Gewerkschaft keinerlei Hindernisse zu befürchten habe.

Die Unternehmensleitung von Borusan Port und der Konzern Borusan, dem das Unternehmen angehört, stellten zwar die gekündigten Hafenbeschäftigten wieder ein, aber halten sich nicht an ihr Versprechen und stellen sich der Gewerkschaft weiter entgegen.

Wir stehen nach wie vor zu unserem Versprechen, das wir unseren Mitgliedern am ersten Tag gegeben haben, unseren Widerstand und unseren Kampf niemals aufzugeben. Wir brauchen dringend weltweite Solidarität. Gemeinsam haben wir Gewicht. Wir werden niemals aufgeben!”

Fatih ÖZPINAR, Generalsekretär der Gewerkschaft Liman-İş, Türkei

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Unsere Petition an Erkan Kafadar, CEO von Borusan  ✍️

Sehr geehrter Erkan Kafadar,

wir protestieren mit diesem Schreiben gegen das gewerkschaftsfeindliche Verhalten der Verwaltung von Borusan Port im Hafen von Gemlik gegenüber den Hafenbeschäftigten wegen ihres Beitritts zur Gewerkschaft Liman-Iş.

Diese Maßnahmen verstoßen gegen die türkische Verfassung, in der das Recht auf Gewerkschaftsmitgliedschaft und Kollektivverhandlungen verankert ist.

Dieses Vorgehen verletzt die IAO-Übereinkommen 87 und 98, denen die Türkei beigetreten ist.

Wir fordern die Unternehmensleitung von Borusan Port und den Konzern Borusan dazu auf, ihre Versprechen einzuhalten:

– die Liman-İş als die von den Hafenbeschäftigten gewählte Gewerkschaft anzuerkennen,

– die Arbeitsbedingungen im Hafen zu verbessern,

– die Rechte der Beschäftigten mit einem Kollektivvertrag zu garantieren.

Wir laden Sie und Ihr Managementteam dazu ein, mit der Liman-İş zusammenzuarbeiten und diesen Arbeitskonflikt auf dem Weg eines Dialogs beizulegen.

In Partnerschaft mit der Gewerkschaft Liman-İş, Türkei

Quelle: Internationale Transportarbeiterföderation ITF