10. Mai 2025
10. Mai 2025
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Migrationskonferenz in Bochum: Gemeinsam gegen rechte Hetze und für ein solidarisches Zusammenleben

Übernommen von Yeni Hayat / Neues Leben:

Unter dem Motto „Wie geht das Zusammenleben weiter? fand am Freitag in der Kunsthalle Bochum eine stark besetzte Migrationskonferenz statt, die vom Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DİDF) organisiert wurde. Prof. Dr. Helen Baykara Krumme leitete und moderierte die Konferenz. Rund 200 Teilnehmende diskutierten mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen über Strategien gegen zunehmende migrationsfeindliche Tendenzen in Deutschland.

In seiner Eröffnungsrede betonte Düzgün Altun vom DİDF-Vorstand die Dringlichkeit eines gemeinsamen gesellschaftlichen Kampfes gegen Ausgrenzung und soziale Spaltung. Altun wies darauf hin, daß die DIDF sich seit über 45 Jahren für den Abbau von Vorurteilen, gleiche Rechte und für ein solidarisches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft einsetzt.

Prof.Dr. Stefan Berger, Direktor des instituts für soziale Bewegung betonte in seiner Eröffnungsrede, die Wichtigkeit der Mühe für ein besseres Zusammenleben.

Dr. Sascha Dawender, Bürgermeister von Bochum nahm ebenfalls an der Konferenz teil und hielt eine kurze Gruß Rede, in der er die Vielfältigkeit und Diversität Bochums als ein gutes Beispiel für ein gelungenes Zusammenleben unterstrich.

Prof. Dr. Karin Schönwälder vom Max-Planck-Institut erinnerte an die lange Geschichte der Einwanderung in Deutschland: „Ein Viertel der Bevölkerung hat heute einen Migrationshintergrund – Zugehörigkeit und Repräsentation müssen konsequent gestärkt werden.“ Friederike Römer vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) wies darauf hin, dass Deutschland auf Migration angewiesen sei, während gleichzeitig rechte Narrative in nahezu allen politischen Lagern zugenommen hätten.

In einem weiteren Beitrag unterstrich Dr. Ramona Rischke, ebenfalls vom DeZIM, dass Flucht aufgrund von Krieg und Perspektivlosigkeit im Herkunftsland nicht durch politische Abkommen zur Begrenzung von Migration aus der Welt zu schaffen seien. Nihat Öztürk, ehemaliger IG Metall-Sekretär, erinnerte an die gewerkschaftlichen Errungenschaften migrantischer Beschäftigter und rief dazu auf, an die Kraft gemeinsamer Kämpfe gegen Rassismus und soziale Ungleichheit anzuknüpfen.

Den Abschluss der Konferenz bildete ein Podiumsgespräch unter der Leitung von der Journalisten Dilan Baran, an dem Vertreter*innen verschiedener Organisationen teilnahmen – darunter Alev Bahadır (DİDF), Claus-Ulrich Prölß (Kölner Flüchtlingsrat), Sonja Jalali (DaMigra), Thilo Nicklas (IG BAU Köln-Bonn) und Yusuf As (ver.di-Migrationsausschuss). Die Diskussion zeigte, wie wichtig es ist, rassistischen Vorurteilen, Kürzungen von sozialen Projekten, von Arbeitgebern politischen Entscheiden geschaffener soziale rund rassistischer Konkurrenz aktiv entgegenzutreten – in Gewerkschaften, Initiativen oder politischen Gremien.

Die Konferenz setzte ein deutliches Zeichen: Für ein respektvolles Miteinander, für Solidarität und für den entschlossenen Widerstand Abschottung, rechte Hetze und Sozialabbau.

Prof. Stefan Berger

Quelle: Yeni Hayat / Neues Leben