China demonstriert seine Stärke

Tag des SiegesMit einer großen Militärparade begeht die Volksrepublik China am morgigen Donnerstag den 70. Jahrestag des Sieges über die japanische Aggression und den internationalen Faschismus. Hochrangige Delegationen aus 49 Ländern haben ihre Teilnahme an den Feierlichkeiten angekündigt, unter ihnen der russische Präsident Wladimir Putin und 29 weitere Staatschefs. Zudem werden an der Parade rund 1.000 Soldaten und Offiziere aus 17 Ländern an der Parade teilnehmen.

Die erstmals in dieser Weise aus Anlass des Jahrestages des Sieges durchgeführte Militärparade soll dazu dienen, den Geistes des Widerstandskriegs als Mittel zur Stärkung des Selbstvertrauens und als Symbol der Entschlossenheit Chinas dienen, mit der internationalen Gemeinschaft für Weltfrieden einzutreten. Erstmals in der Geschichte der Volksrepublik China beteiligen sich Kriegsveteranen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und der Guomindang-Partei (GMD) gemeinsam an einer Militärparade.

Der stellvertretende Generalsekretär des chinesischen Sicherheitsforums  CNSF, Peng Guangqian, versteht die Parade als Symbol für den unvergleichlichen Beitrag Chinas im Widerstandskrieg und als offizielle Anerkennung verschiedener politischer Kräfte des chinesischen Volkes.

Den 14 Jahre langen Widerstandskampf gegen die japanische Aggression mussten 35 Millionen Chinesen mit ihrem Leben bezahlen. Am 27. Februar 2014 beschloss der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses, fortan jährlich den 3. September als nationalen Siegestag des Widerstandskriegs gegen die japanische Aggression und den 13. Dezember als Gedenktag für die Opfer des Massakers von Nanjing zu begehen.

Zhong Yu, der als Soldat der Schützenpanzertruppe an der Parade teilnehmen wird, erklärte gegenüber chinesischen Journalisten: »Es gibt unzählige Kriegsveteranen des Widerstandskriegs, zu denen ich voller Bewunderung aufblicke, etwa Zhang Zizhong. Am stärksten fasziniert und bewegt mich jedoch, wie China mit einer derart rückständigen Militärausrüstung die höchst fortschrittlich ausgestatteten Gegner besiegen konnte – nur durch unseren Kampfesmut und unsere Aufopferungsbereitschaft.«

Von der Parade soll auch eine politische Botschaft ausgehen. Peng Guanqian fordert, dass die internationale Gemeinschaft 70 Jahre nach Kriegsende endlich darauf reagieren müsse, dass Japan nach wie vor die Verantwortung für seinen Angriffskrieg leugnet. Darauf wird vermutlich auch der chinesische Präsident Xi Jinping eingehen, der sich vor Beginn der Militärparade mit einer Rede an die Bevölkerung wenden will. Die Parade wird von den staatlichen Medien der Volksrepublik ab 10 Uhr Ortszeit (4.00 Uhr MESZ) live ausgestrahlt, so von den staatlichen Rundfunksendern CNR und CRI, dem staatliche Fernsehsender CCTV sowie den Internetseiten der Tageszeitung Renmin Ribao und der Nachrichtenagentur Xinhua. Das deutschsprachige Programm von Radio China International überträgt die Veranstaltungen ebenfalls, der Livestream wird hier abrufbar sein.

Quellen: Xinhua, china.org.cn, China Heute / RedGlobe