Der Bundeswehr sind Kinderrechte egal – erneut mehr Jugendliche rekrutiert als im letzten Jahr

Übernommen von sdaj.org:

Die Zahl der minderjährigen Rekruten ist dieses Jahr auf über 10% der neu Rekrutierten gestiegen. Das entspricht ca. 2000 Minderjährigen, die jetzt für den Dienst an der Waffe ausgebildet werden und letztlich in Zukunft in deutsche Kriegseinsätze ziehen werden. Dabei nimmt man billigend in Kauf, dass die sowieso schon hohen Gefahren für psychische oder leibliche Schäden beim Dienst in der Bundeswehr für Minderjährige noch deutlich höher ausfallen werden. Und das, obwohl die UN Deutschland seit Jahren für die Rekrutierung Minderjähriger kritisiert. Ende 2022 forderte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes von der Bundesregierung: „Das Rekrutierungsalter für die Bundeswehr muss auf 18 Jahre angehoben werden. Jegliche Werbung und Marketing bei Minderjährigen für den Militärdienst, insbesondere an Schulen, muss verboten werden.“  

Aber das scheint die Herrschenden in Deutschland nicht zu interessieren. Zu groß ist der Bedarf an frischem Kanonenfutter, das man für deutsches Großmachtstreben an der Front verheizen kann.

Dabei wird die allgemeine Perspektivlosigkeit Jugendlicher ausgenutzt und überall dort, wo Jugendliche sind, für die Bundeswehr geworben. Die Anzahl von Auftritten in Schulen und auf Berufsmessen ist gestiegen und in Bayern wurde den Hochschulen die Zivilklausel gesetzlich verboten und den Schulen die Kooperation mit Jugendoffizieren vorgeschrieben.

Das alles zeigt, dass die Herrschenden in Deutschland dringend mehr Jugendliche zur Durchsetzung ihrer Interessen überall in der Welt brauchen, doch trotzdem sind die Zahlen rückläufig, was die verschärfte Debatte über eine Wehrpflicht für die Jugend in Aussicht stellt. Damit wird der Kurs ganz klar Richtung Militarisierung gedrängt. Die Berührungspunkte der Jugend mit dem Militär sollen mit einer Debatte um die Wehrpflicht ausgeweitet werden, um die rückläufigen Zahlen der Berufsarmee nach oben zu peitschen und die Gesellschaft weiter zu militarisieren.

Für uns ist klar: wir sterben nicht für die Interessen der deutschen Monopole als Kanonenfutter, sondern kämpfen gemeinsam  gegen  Wehrpflicht, Militarisierung und das aggressive Werben der Bundeswehr in der Schule!

Stopp aller Rüstungsexporte! Stopp aller Auslandseinsätze der Bundeswehr!

Gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht und gegen alle Zwangsdienste!

Bundeswehr raus aus Schulen, Hochschulen, Arbeitsagenturen und Öffentlichkeit! Auflösung aller bisherigen Kooperationsvereinbarungen zwischen Bundeswehr und Landesregierungen!

Für eine zivile Ausbildungsplatz Garantie!

 

Quelle: SDAJ – Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend