Hafenarbeiter durchsuchen Schiffe auf Waffenlieferungen nach Israel

In Livorno haben Hafenarbeiter gemeinsam mit der Basisgewerkschaft Unione sindacale di base (USB) Schiffe auf Rüstungstransporte zur südlich von Tel Aviv gelegenen Stadt Aschdod durchsucht. Von Genua aus hätten Frachter mit Zwischenstopp in Livorno todbringende Waffenlieferungen nach Israel verschiffen sollen, um das Waffenarsenal des israelischen Unrechtsstaats aufzustocken und um weiterhin Gewalt und Terror auf die palästinensische Bevölkerung niederregnen zu lassen.

Die Informationen über die tödlichen Ladungen erhielten die Hafenarbeiter von genuesischen Hafenarbeitern und von Weapon Watch – mindestens drei Container mit Waffen und Sprengstoff hätten sich auf einem der durchfahrenden Frachter befunden. Die Hafenarbeiter führten deshalb gemeinsam mit der Gewerkschaft strengere Kontrollen der Ladungen ein: „Als Unione sindacale di base, noch mehr aber als Hafenarbeiter haben wir uns dafür entschlossen ‚Schluss damit!‘ zu sagen“, meinte Giovanni Ceraolo von der USB, die zu diesem Zweck auch eine beachtliche Kundgebung auf die Beine gestellt haben, um die Öffentlichkeit auf die Lieferungen aufmerksam zu machen, andererseits aber auch um Solidarität gegenüber dem palästinensischen Volk auszusprechen, das in diesen Tagen dem Bombenhagel besonders stark ausgesetzt ist. Außerdem wurde an die Nakba erinnert. Im Zuge der Kundgebung wurde der sofortige Stopp des Bombardements von Gaza und ein Stopp der Enteignungen palästinensischer Wohnstätten „in denen sie jahrelang unter militärischer Besatzung leben mussten“ gefordert. Es war grundsätzlich in den letzten Tagen riesige Kundgebungen und Demonstrationsszüge in ganz Italien zu beobachten, die aus Solidarität mit Palästina entstanden und die von den bürgerlichen Medien aber verschwiegen wurden. Darauf machten klassenkämpferische Gewerkschaften und kommunistische Organisationen aufmerksam.

Die Hafenarbeiter von Livorno und die USB bleiben bei ihrer strikten Ablehnung, sich bei dem Morden unschuldiger Zivilbevölkerung mitschuldig zu machen: „Jedes Mal, wenn wir von Be- und Entladungen oder von Durchfahrten mit Waffenlieferungen innerhalb unseres Hafens erfahren, werden wir eingreifen, die zuständigen Stellen einschalten und wenn es trotzdem zu einer Be- oder Entladung kommen sollte, werden wir die Arbeit verweigern und wenn nötig auch einen Streik ausrufen, sodass im Hafen von Livorno keine Waffen durchkommen, die dann dafür genutzt werden, Zivilbevölkerung umzubringen, wo auch immer dies geschehen mag“, fügte Ceraolo hinzu. Es gehe dabei, so Massimo Mazza, ebenfalls USB-Funktionär, einerseits um eine ethische Frage, andererseits aber auch um die Sicherheit der Arbeiterinnen und Arbeiter: „Es ist klar, dass arbeiten nicht zugleich bedeutet, nicht darüber nachzudenken, was man materiell anrichtet, während man arbeitet – d.h. wir wollen uns nicht daran mitschuldig machen, dass der Hafen zu Kriegszwecken genutzt wird“

Unverbrüchliche Solidarität mit dem palästinensischen Volk

Noch vor der Protestaktion schrieb die USB in einer Aussendung: „Wir bringen unsere Unterstützung für das palästinensische Volk zum Ausdruck und verurteilen aufs Schärfste die anhaltende Aggression durch den Staat Israel. Einundzwanzig Palästinenser, darunter neun Kinder, wurden bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen getötet und 65 weitere verletzt. Wir fordern ein sofortiges Ende der Luftangriffe auf den Gazastreifen, der brutalen Angriffe auf Palästinenser im Gebiet der Al-Aqsa-Moschee und ein Ende der erzwungenen Umsiedlung palästinensischer Familien aus ihren Häusern im Gebiet Sheikh Jarrah in Ost-Jerusalem. Die USB steht zusammen mit dem Weltgewerkschaftsbund an der Seite Palästinas und seines heroischen Volkes.“

Quellen: idcommunism.com / ilfattoquotidiano.it / usb.it

Quelle: Zeitung der Arbeit – Hafenarbeiter durchsuchen Schiffe auf Waffenlieferungen nach Israel