Streik im Einzelhandel NRW wird fortgesetzt

Am Mittwoch (16.6.) werden die Streiks im nordrhein-westfälischen Einzelhandel ganztägig fortgesetzt. Schwerpunkte sind Betriebe der Innenstädte sowie Möbelhäuser. In Dortmund kommen Streikende von Ikea, Primark, Saturn, H&M, TK-Maxx, Smyths Toys, Zara, Galeria Karstadt Kaufhof, Saturn, Esprit und Douglas zu einer zentralen Streikkundgebung zusammen. In Dortmund wird auch ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer erwartet.

„Die Beschäftigten in den Innenstädten, die von Kurzarbeit aufgrund der vorübergehenden Schließung der Geschäfte betroffen waren, mussten teilweise von heute auf morgen Gehaltseinbußen von bis zu 40 Prozent hinnehmen. Gerade für sie sind tabellenwirksame Entgelterhöhungen aufgrund der Einkommenseinbußen der letzten Monate dringend notwendig”, so die Verhandlungsführerin Silke Zimmer. Auch sie hätten den Laden während der Pandemie am Laufen gehalten, indem sie sich immer wieder auf die neuen Anforderungen durch Click&Collect und Click&Meet eingelassen und diese umgesetzt haben. „Das war mit harter Arbeit, hoher Flexibilität und nicht zuletzt auch mit vielen persönlichen Kontakten und der damit verbundenen Angst vor einer möglichen Ansteckung verbunden. Dieser Einsatz muss sich nun in einem fairen Tarifabschluss widerspiegeln!“

Ein Angebot von nur einem Prozent nach zwei Nullmonaten für 2021 und eine Einmalzahlung in Höhe von 1,4 Prozent des individuellen Entgelts, die auch kumuliert nach 10 Monaten erst im April 2022 zur Auszahlung kommen kann, für Unternehmen, die gut durch die Pandemie gekommen sind, stehe in keinem Verhältnis zu den historischen Umsatzsteigerungen im Einzelhandel und der außergewöhnlichen Leistung, die die Beschäftigten in der Pandemie erbracht haben. Für Beschäftigte, die für Unternehmen arbeiten, die von Pandemieauswirkungen betroffen waren, soll es in 2021 gar keine Tarifanpassung geben. „Wir gehen deshalb in der laufenden Tarifrunde weiter auf die Straße und erhöhen den Druck, bis die Arbeitgeberseite unsere Botschaft versteht und bereit ist, diesen Konflikt mit einem fairen Tarifabschluss zu beenden“, so Zimmer abschließend.

ver.di fordert für die rund 700.000 Beschäftigten im Einzelhandel NRW 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Außerdem fordert ver.di die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel werden am 22. Juni fortgesetzt.

Quelle: ver.di NRW – Streik im Einzelhandel NRW wird fortgesetzt: ver.di ruft am Mittwoch Beschäftigte der Innenstädte und Ikea Möbelhäuser auf