Warnstreiks bei EDEKA und REWE in Brandenburg

In der Tarifauseinandersetzung im Berliner und Brandenburger Groß- und Außenhandel haben die Arbeitgeber bisher ein lediglich völlig unzureichendes Angebot vorgelegt. Bei einem Umsatzwachstum in der gesamten Branche von 1,8 Prozent haben alle Beschäftigten eine gute Lohnerhöhung verdient. Deswegen werden die Beschäftigten vom REWE Lager in Oranienburg und von EDEKA Foodservice Kleinmachnow am morgigen Montag, dem 21. Juni 2021 in den Warnstreik gehen.

Vor allem die Lebensmittelkonzerne haben in der Pandemie ihre Umsätze steigern können: Die REWE Ost beendete mit einem Umsatzplus von 5,2 Prozent das Jahr 2020. Die EDEKA-Gruppe verzeichnete einen Umsatz von 61 Mrd. Euro netto im Jahr 2020 – eine Umsatzsteigerung von 9,5 Prozent. Die Beschäftigten sollen aber von dieser Entwicklung nicht profitieren, die Arbeitgeber bieten eine Entgelterhöhung von 1,5 Prozent erst zum März 2022 an, eine weitere Erhöhung um 1,0 Prozent erst für im November 2022 – die erste Erhöhung kann in „wirtschaftlich starken“ Unternehmen nach vorne gezogen werden, allerdings frühestens ab September 2021 – gekoppelt mit einer Einmalzahlung von 150 Euro. Aber „pandemiegeschädigten“ Unternehmen sollen nach Vorstellungen der Arbeitgeber eine Erhöhung auch hinten bis zum September 2022 verschieben können und ohne Einmalzahlung. Die zweite Erhöhung soll demselben Prinzip folgen. Ein Vorziehen in den Mai 2022 und das Nachhintenschieben sogar bis zum März 2023 soll möglich sein. Dieses Angebot bedeutet einen Reallohnverlust für alle Beschäftigten.

„Das ist eine krasse Differenzierung zu Lasten der Beschäftigten mit bis zu 16 Nullmonaten für die erste Erhöhung und bis zu 10 Nullmonaten für die zweite Erhöhung. Das ist keine geeignete Grundlage für einen Tarifkompromiss, daher treten die Beschäftigten in den Warnstreik“, sagt ver.di-Verhandlungsführerin Franziska Foullong.

ver.di fordert für den Groß- und Außenhandel eine Erhöhung von Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen um 6 Prozent, mindestens aber um 150, beziehungsweise 70 Euro, ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Nach Auffassung von ver.di sollen die Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklärt werden. Damit könnten in der Branche faire Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen erzielt werden.

Quelle: ver.di Berlin-Brandenburg – Warnstreiks bei EDEKA und REWE in Brandenburg