4. Oktober 2024

ver.di leitet Urabstimmung ein

Bei den Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde kein Ergebnis erzielt. „Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist weit von unseren Forderungen entfernt. Die Arbeitgeber waren nicht bereit, die Reallohneinbußen der Beschäftigten auszugleichen. Insbesondere die lange Laufzeit von 24 Monaten und die geringe Entgelterhöhung im Jahr 2024 erhöht das Risiko weiterer Reallohnverluste“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.

Die zuständige ver.di-Tarifkommission hat auf ihrer heutigen Sitzung am Freitag (10.2.23) die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt und leitet die Durchführung einer Urabstimmung ein. Diese Urabstimmung ist eine Abstimmung der ver.di-Mitglieder bei der Deutschen Post AG über die Durchführung eines Arbeitskampfes nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen. Die ver.di-Tarifkommission empfiehlt die Ablehnung des Angebots.

ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden.

Bei der DP AG sind fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen beträgt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese Tarifbeschäftigten sind im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug bei der DP AG zwei Prozent.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, hatte ver.di in den vergangenen drei Wochen Beschäftigte aller Arbeitsbereiche bei der DP AG – in den Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung – zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Insgesamt hatten sich fast 100.000 Streikende an den Arbeitskampfmaßnahmen in dieser Tarifrunde beteiligt.

Quelle: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

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