Bereits wenige Stunden nachdem die deutschen Faschisten, die Luxemburg seit dem 10. Mai 1940 besetzt hielten, am 30. August 1942 die Zwangsrekrutierung von Luxemburgern in die Wehrmacht verkündeten, legten am 31. August in Wiltz mehrere hundert der Lederfabrik »Ideal« die Arbeit nieder. Das war der Auftakt für einen Generalstreik gegen die Nazis, auf den die Resistenz hingearbeitet hatte.
Bereits am 5. August 1942 hatten die Nazis, um möglichem Widerstand gegen die Zwangsrekrutierung im industriellen Süden des Landes zuvorzukommen, eine Razzia gegen die illegale KPL durchgeführt und 70 Kommunisten verhaftet.
Aber der Streik war nicht mehr aufzuhalten. Nach dem Streikauftakt in der Gerberei Ideal in Wiltz griffen die Arbeitsniederlegungen während der nachfolgenden Stunden und bis zum 2. September auf zahlreiche Betriebe in allen Landesteilen über, darunter die großen Hüttenwerke in Esch/Alzette, Differdingen und Schifflingen.
Der Generalstreik wurde von den faschistischen Besatzern brutal niedergeschlagen. Sie verhängten den Ausnahmezustand, und ein Standgericht verurteilte 20 Streikende zum Tode, die standrechtlich erschossen wurden, 45 wurden der Geheimen Staatspolizei überstellt und weitere 125 verhaftet und ins Konzentrationslager verschleppt. 290 Schüler und 40 Lehrlinge kamen in deutsche Umerziehungslager.
Diese heroische Seite der Geschichte Luxemburgs darf niemals in Vergessenheit geraten.
Auch in diesem Jahr finden mehrere Gedenkfeiern statt.
In Wiltz: Am 31. August 2023 um 11.00 Uhr Blumenniederlegung an der Gedenktafel der ehemaligen Gerberei Ideal, um 11.15 Uhr Blumenniederlegung am nationalen Streikdenkmal.
In Esch/Alzette: Am 31. August um 17.00 Uhr vor dem Streikdenkmal am Eingang des früheren Hüttenwerks Esch-Schifflingen, und um 18.00 Uhr am Nationalen Resistenzmuseum. Am 1. September um 11 Uhr in Esch-Belval.
In Luxemburg: Am 31. August um 16.30 Uhr Post Cloche d’Or.
In Differdingen: Am 2. September um 9.15 Blumenniederlegung vor dem Streikdenkmal, um 9.20 Uhr Blumenniederlegung in der Zentralwerkstatt.
Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek